1J SASSAFRAS. — SASSOLIN.
Die Rinde enthält bis zu 4 Procent, das Holz kaum halb so viel ätheri-
sches Oel. —'8S. Oleum Sassafras, Bd. VII, pag. 487.
Sassafras gilt als schweiss- und harntreibendes Mittel und hatte früher einen N
grossen Ruf gegen Syphilis. Es ist ein Bestandtheil der Species lignorum ‚ wird '
aber sonst wenig benutzt. Dasätherische Oel findet in der Parfümerie Ver- /
wendung. ?
Es gibt noch eine Reihe von Laurineen- und Monimiaceen-Rinden, welche den #
eigenthümlichen Geruch von Sassafras besitzen und zeitweilig auch in den Handel
kommen, so das australische Sassafras von Atherosperma moschata Labill., i
das brasilianische von Mespilodaphne Sassafras Meister und das neucaledonische
von Doryphora Sassafras Endl. Ferner sind safrolhaltig einige Cinnamomum- {0m
Arten /C. Camphora Nees, C. Parthenoxylon Meissner, C. glanduliferum Bl
Meissn.), wahrscheinlich auch Nesodaphne obtusifolia F. v. Müll. (FLÜCKIGER, scel
Pharm. Journ. and Trans. 1887). inf
Medulla Sassafras, das aus den Zweigen geschälte Mark, s. Bd. VI, (ed
pag. 600. I
Nuces Sassafras, Sassafrasnüsse, s. Pichurim, Bd. VIII, pag. 199.
Sassafras Goesianum T,d& B., in Guinea heimisch, ist sicher kein
Sassafras, sondern gleicht im Blüthenbau einer Cryptocarya, der Frucht nach der N
Ravensara; BECCARI nannte sie Massota aromatica, nach dem malayischen str
Namen der Pflanze. Von ihr soll die echte Massoy- Rinde stammen (Bd. VI,
pag. 563), doch kommen unter dieser Bezeichnung auch die Rinden von Cinna-
momum ganthoneuron Bl. und CO. Kiamis Nees in den Handel (HOLMES, n
Pharm. Journ. and Trans. 1889, pag. 761). J. Moeller,
Sassafraskampfer, Co Hıo O2, ein Bestandtheil des Sassafrasöls und dem
Safrol isomer, scheidet sich aus dem Oele aus, wenn dieses durch eine Kälte-
mischung abgekühlt wird. Durch Abpressen von dem flüssig gebliebenen Antheil, N
Schmelzen und nochmaliges Erstarrenlassen werden harte, weisse, 4- oder 6seitige ;
Säulen erhalten vom spec. Gew. 1.245 bei 6% welche in Wasser und wässerigem 8
Weingeist kaum löslich, in absolutem Alkohol leicht löslich sind; sie schmelzen Fr
zwischen 5 und 17°, erstarren bei 7.5 und sieden bei 131—133°%. Sie riechen 8
nach Sassafras und verändern sich an der Luft rasch. 8
Sassafrasholz-Oel, das ätherische Oel des Wurzelholzes von Sassafras offi- x
cinale Nees. Durch Wasser- oder Dampfdestillation gewinnt man 1—11/2 Pro- pl
cent eines farblosen Oeles von fenchelähnlichem Geruch; bei längerer Aufbewah-
rung färbt sich das Oel röthlichgelb; es besteht aus Sassafraskampfer, Safren m
und Safrol. Seine medieinische Verwendung ist eine nur beschränkte. — S. auch /
Oleum Sassafras, Bd. VIL, pag. 487. ;
Sassafrid ist eine aus der Wurzelrinde von Sassafras officinale darge-
stellte Substanz. Es bildet bräunliche, geschmacklose Krystallkörner, welche beim
Erhitzen scharfe Dämpfe entwickeln. Heisses Wasser löst es, beim Erkalten
scheidet es sich jedoch wieder aus. In Alkohol ist es leicht löslich, in Aether
wenig. Holfert.
Sassaparilla, s. Sarsaparilla.
Sasso di Maremma, in Italien, besitzt eine kühle Quelle, Aqua acidula
mit Mg SO, 0.96 und CaH, (CO,)» 1.63 in 1000 Th.
Sassolin ist das aus fast reiner Borsäure, H, BoO;, bestehende Mineral,
welches durch Verdunstung an den Rändern der toskanischen Lagunen entsteht,
besonders bei Sasso, daher der Name. Es bildet Krystallblättchen oder stalaktiten-
förmige Massen von perlmutterartigem Glanz und weisser Farbe, zuweilen durch
Schwefel gelb gefärbt. Holfert.
{7