© SATZMEHL. — SAUERSTOFF,.
Satzmehl, gleichbedeutend mit Stärke, s. Amylum, Bd. I, pag. 324. =
Saubuse, Departement Landes in Frankreich, besitzt die 31.2° warmen Bains des |
de Foannin. schw
Sauerbeeren sind Fructus Oxycoccos (s. Vaceinium), auch Fructus hd
Berberidis. — Sauerkirschen sind ructus Cerasi (s. d., Bd. II, pag. 622). ,
Sauerbrunnen heissen diejenigen natürlichen Quellen, welche Kohlensäure el
in_grösserer oder geringerer Menge gelöst enthalten. etzte
Sauerkalk ist Caleiumbisulfit.
Sauerkleesalz, s. Kaliumhydrozxalat, Bd. V, pag. 597.
Sauermilchkäse, s. Käse, Bd. V, pag. 543.
Sauerstoff, Oxygen, Oxygenium. Der Sauerstoff gehört zu den ver- &
breitetsten und in grösster Menge auf unserem Planeten vorkommenden Elementen. In .
freiem Zustande findet sich der Sauerstoff in der Atmosphäre, welche davon neben zö
Stickstoff und geringen Mengen Kohlensäure und Wasser ungefähr 21 Procent, ;«
gebunden findet er sich im Wasser, welches 88.87 Procent desselben enthält. vn
Fast alle Gebirgsarten, welche die Hauptmasse der Erdrinde bilden, bestehen aus 6
Sauerstoffverbindungen, und aus solchen sind auch die Stoffe zusammengesetzt, Sn
welche in dem pflanzlichen und thierischen Organismus gebildet werden.
Der Sauerstoff wurde 1771 von PRIESTLEY und SCHEELE fast gleichzeitig ent- Sa
deckt, LAVOISIER erkannte 1781 die Theorie der Verbrennungserscheinungen und x
nannte den Sauerstoff Oxygenium, gebildet aus o£üc, sauer und yıwd®, ich an
erzeuge, weil die Producte der Verbrennung in Sauerstoff saurer Natur sind. re
Zur Darstellung des Sauerstoffs ist die atmosphärische Luft nicht zu benutzen, DE
da es kein Mittel gibt, den Stickstoff aus_ der Luft wegzunehmen, so dass der
Sauerstoff zurückbleibt. au
Darstellung. In einfachster Weise gelingt aber die Darstellung des Sauer- Iwe
stoffs durch Erhitzen von trockenem Quecksilberoxyd, welches dabei in Quecksilber blec
und Sauerstoff zerfällt : X
Hg O0=Hg+4- 0. SICH
Die Operation wird in einer Retorte aus schwer schmelzbarem Glase oder in
einer an dem hinteren Ende zugeschmolzenen Glasröhre aus schwer schmelzbarem, Sal
sogenanntem böhmischem Glase, welche über der Gasflamme, beziehungsweise im ch!
Verbrennungsofen erhitzt werden, ausgeführt. Eine mit der Retorte oder der Glas-
röhre verbundene Vorlage, von welcher das Gas weiter geführt wird, dient zum KT
Auffangen des gleichfalls flüchtigen Quecksilbers. ie
Die Darstellung des Sauerstoffs durch Erhitzen des Quecksilberoxyds dient nicht ar
zur Gewinnung grösserer Mengen von Sauerstoff, sie hat nur noch historisches Wi
Interesse, weil PRIESLEY und SCHEELE zuerst _auf_diese Weise _die später Sauer- Ib
stoff genannte Gasart darstellten. Mn
Sauerstoff entsteht auch durch Erhitzen von Kaliumnitrat: %
KNO; = KNO, + 0,
bei der Elektrolyse des Wassers, wobei sich Sauerstoff am positiven Pole abscheidet:
H,0=H, + 0
oder beim Glühen des Braunsteins:
3 Mn 0, = Mn; 0, + 0,
oder des Chlorkalks, wobei das unterchlorigsaure Caleium des Chlorkalks in Chlor-
calcium_und_ Sauerstoff zerfällt :
Ca 0, Clı = Ca Cl, + 0, ie
und beim Erhitzen ‚von Braunstein mit concentrirter Schwefelsäure :
Mn 0, + H, SO, = MnS0O, + H,O + O0,
sowie von dichromsaurem Kalium mit concentrirter Schwefelsäure:
K, Cr, 0, + 5 H, SO, = Cr, (SO,); + 2KHS0, +4H,0 + 0;.
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