Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

Sl SCALA. — SCAMMONIUM., 
mit welchen die Angaben des Instrumentes unter bestimmten, nicht allzu schwer 0 
herstellbaren Umständen übereinstimmen müssen. Solche Fundamentalpunkte sind 5 
z. B. Eis- und Siedepunkt bei den Thermometern, der Wasserpunkt bei Aräo- We 
metern u, a. Die schon vom Verfertiger bestimmten Fundamentalpunkte einer 
Scala verschieben sich zuweilen mit der Zeit, das Instrument bekommt, wie man 
sich ausdrückt, einen Indexfehler, und seine Angaben werden etwas fehlerhaft. 
Daher benützt man in manchen Fällen Instrumente mit sogenannten arbiträren X 
Scalen, an welchen man erst unmittelbar vor der Messung die Bestimmung der ; 
Fundamentalpunkte und der Werthe der Scalentheile vornimmt. 
Anlass zu Correetionen bietet noch die Erscheinung, dass eine Scala mit E 
der Temperatur ihre Länge ändert, ein Umstand, der insbesondere bei Metall- % 
scalen, weniger bei Glas-, Holz- und Papierscalen in’s Gewicht fällt. Sollen sich, ' 
wie üblich, die Angaben auf die Temperatur 0° der Scala beziehen und ist 1 die N 
bei der Temperatur t° abgelesene Länge des betreffenden Theiles der Scala, so findet 
man die Länge 1‘, die man an der Scala bei 0° ablesen würde, aus der Formel: gie 
’=1(1+t), in welcher x den Ausdehnungsco&ffieienten der Scalensubstanz Ve 
bezeichnet. AU 
Als Scala bezeichnet man auch eine Aufeinanderfolge von Mineralien be- gel 
stimmter Härte (s. Härtegrade, Bd. V, pag. 76), bestimmter Töne oder Farben 
und spricht demnach von einer Härte-, Ton- oder Farbenscala. Pitsch. Han 
Scalpell (scalpellum, Diminutiv‘ von scalprum , Messer) ist ein chirurgisches in 
Messer, dessen Klinge und Griff unbeweglich mit einander verbunden sind. 5 
Diese kleinen Messer leisten in der mikroskopischen Technik neben dem Rasir- N 
messer oft gute Dienste, namentlich bei manchen thierischen Präparaten. Man nn 
schafft sich davon zweckmässig mehrere mit verschieden gestalteten Klingen an. N 
Als sehr zweckmässig erweist sich neben dem geradklingigen Scalpell das HARTING’sche 3 
lanzettförmige Messerchen, dessen Klinge auf der einen Seite _eben, auf der anderen 
in der Mitte gekielt ist. Dippel. 
Scammonia, bei den alten Botanikern Name von Convolvulus Scammonia 
LE. (Bd. II, pag. 288), dient noch jetzt zur Bezeichnung der von dieser Pflanze 
gelieferten Drogen. 
Radix Scammoniae kommt in cylindrischen, dicken , holzigen, oft gedrehten, 
5—7cm dicken, graubraunen Stücken vor, die mit rauhem, rissigen Kork be- N 
deckt sind. Der Geruch ist schwach, der Geschmack ähnelt dem der Jalape. 
Auf dem Querschnitt sieht man eine nicht dicke Rinde und in einem Grundge- 
webe eine grössere Anzahl einzelner Holzbündel. 3 
Sie enthält nach HAGER 15 Procent Zucker, Dextrin und Extracetivstoff, 10 Pro- / 
cent Harz (nach FLÜCKIGER und HANBURY 5.5 Procent), 3 Procent Gerbstoff. 
Dient zur Darstellung des Secammonium fs. d.). Hartwich. 
Scammonin — Jalapin, der Hauptbestandtheil des Scammonium, s. d. 
und Jalapin, Bd. V, pag. 371. 
Scammonium, Gummi-resina Scammonium, Diagrydium, ist der 
eingetrocknete Milchsaft der Wurzel von Convolvulus Scammonia L. Man sammelt N 
es aus künstlichen Einschnitten, die man zur Blüthezeit macht. Rein (Jungfer- N 
oder Thränenscammonium) stellt es eine amorphe, harzige, gleichmässig bräunlich- . 
gelbe bis schwarzgrüne, an der Oberfläche grau bestäubte, auf dem Bruch glas- m 
glänzende Masse dar. Rn 
Die in den Handel gelangende Waare ist selten rein, sondern mit Mehl, Kreide, N 
Gyps ete. verfälscht. Sn 
Man unterscheidet : 5 
1. Aleppisches Scammonium bildet grünlichbraune, etwas harzglänzende, 
am Bruch gleichförmige, undeutlich muschlige oder graubraune, matte, undurch- 
sichtige Stücke. Der Geruch ist schwach extractartig, beim Anhauchen erdig, der
	        
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