Full text: Gedanken über Tod und Unsterblichkeit (3. Band)

291 
So eilt die Poesie der Prosa voraus. Freilich kein Wunder! Der 
Poet sitzt zu Pferde, aber der Prosaiker geht zu Fuße; der Poet ist 
daher mit einem Satze über den Graben, über den der Prosaiker erst 
eine Eselsbrücke schlagen muß; der Prosaiker kommt unterwegs mit 
allerlei Gesindel ins Handgemenge, während der Poet von seinem 
Pferde herab mit epigrammatischen Peitschenhieben seine Gegner ab— 
fertigt, und daher schon längst der verfolgenden Menge aus den Augen 
geschwunden ist, wenn der Prosaiker sich noch ein Langes und Breites 
mit ihr herumstreiten und zum Lohne für die Wahrheiten, die er ihr 
sagt, sich mit allerlei Koth, absonderlich aber christlichen Koth bewerfen 
lassen muß. 
v u voli⸗ 
30
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.