Nachträgliche Bemerkungen.
Die Wogulen auf dem Ural, auch viele Buräten und Tungusen
halten den Tod für eine göttliche Strafe, und fürchten nach dem Tode
eben so wenig, als sie Etwas erwarten, weil sie sich einbilden, daß
die Götter durch den Tod vollkommen versöhnt worden.“*)
Eben so glauben auch die Christen, daß der Tod nicht eine Folge
natürlicher Nothwendigkeit (non lege naturae, wie Augustin in seiner
Schrift vom Staate Gottes sagt), sondern durch den Zorn Gottes als
Strafe dem Menschen auferlegt sei; aber unterscheiden sich dadurch,
übrigens nicht zu ihrer Ehre, von diesen Wogulen, Buräten und Tun—
gusen, daß sie ihren Gott sich nicht durch den Tod des Menschen ver—
söhnen, sondern auch noch nach dem Tode, also nach erlittener Strafe,
den Menschen, wenigstens den Sünder, den Ungläubigen bis in alle
Ewigkeit foltern und martern lassen.
) Meiners Allgemeine kritische Geschichte der Religionen II. B., welcher
Schrift auch die folgenden, von den Vorstellungen roher Volker handelnden Stellen
entnommen sind.