lächerlich! Ist es nicht der Körper, das Auge, das uns zu Sonne,
Mond und Sternen erhebt? Stammt der Reichthum der modernen
Astronomie nicht allein daher, daß sie sieht, was die alte Astronomie
nicht sehen konnte? Allerdings läßt uns der Körper nicht von der Erde
weg, aber diese Schranke ist eine sehr vernünftige Schranke, die
nur das sokratische: Erkenne Dich selbst uns zuruft, nur daran
uns erinnert, daß wir nicht, wie die Christen, über dem Himmel die
Erde, über dem Fernen das Nächste vergessen, nicht um Allotria uns
bekümmern und mit dem Wissen, das der Mensch auf der Erde von
den Sternen hat, haben kann und im Verlauf der Geschichte noch
bekommen wird, begnügen; denn wir wissen das Nothwendige und
Wesentliche von ihnen, was freilich nicht die Neugierde befriedigt;
aber wer kann diese befriedigen? sie ist unerschöpflich in Fragen. Es ist
daher Nichts verkehrter, als wenn man bei der Frage von der Unsterb—
lichkeit des Menschen nur die Partei des Geistes ergreift und von seinem
sichtbaren, überhaupt sinnlichen Wesen abstrahirt, gleich als hätten die
Sinne nicht auch ein gewichtiges Wörtchen mit drein zu sprechen. Und
doch ist diese Verkehrtheit eine Nothwendigkeit; denn um einen unsterb—
lichen Geist aus dem Menschen herauszubringen und in den Himmel
zu expediren, muß man die Sinne verschließen, nur seiner Einbildung
Gehör geben. Der Geist, das Wesen ohne Körper, ohne Sinne, ohne
örtliche und zeitliche Schranken ist freilich per se unsterblich; aber dieser
Geist, dieses Wesen ist kein wirkliches, sondern eingebildetes Wesen, ist
nichts Andres als das Wesen der menschlichen Einbildungskraft. In
der Einbisdung durchfliegst Du wohl in einem Nu alle Zeiten und
Raͤume; aber merke Dir wohl: es sind nur eingebildete Zeiten
und Räume. Wie willst Du daher aus dieser eingebildeten Raum- und
Zeitlosigkeit eine wirkliche zeit- und raumlose Existenz folgern? Ich setze
oder denke, sagt der Spiritualist, wo er die ersten Gründe seiner Theo⸗
logie und Unsterblichkeit entwickelt, es sei kein Mensch, kein Körper,
keine Welt; aber glaubst Du, daß deßwegen wirklich kein Körper, kein
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