Full text: Darstellung, Entwicklung und Kritik der Leibnitz'schen Philosophie (5. Band)

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kommener ein Wesen, desto mehr ist es bestimmt zum Guten (deter- 
min6 au bien), und zugleich auch um so freier.“ *) „Die eigne Ver- 
nunft und Weisheit ist der Richter Gottes. Die ewigen Wahrheiten, 
der Gegenstand der WeiSheit, sind unverleßzlicher, als es der Styx dem 
Jupiter war.“ 8 121, 
„Die Zulassung des Uebels kommt von dieser moralischen oder 
auch hypothetischen Nothwendigkeit her.“ 8 128, 182, „Das Noth- 
wendige in Folge einer moralischen Nothwendigkeit, d. h. in Folge des n 
Princips der Güte und Weisheit muß man aber nicht mit dem ver- N 
wechseln, was nothwendig ist in Folge einer metaphysischen und blinden h 
Nothwendigkeit, die da stattfindet, wo das Gegentheil einen Widerspruch 7 
enthält. * 8 174. „Die Freiheit ist nicht nur dem Zwange, sondern 
auch selbst der Nothwendigkeit entnommen , obgleich sie niemals ohne 2] 
untrügliche Gewißheit und ohne bestimmte Neigung ist.“ 8 280. „Und 
nur die metaphysische Nothwendigkeit ist der Freiheit entgegengesetzt. wm 
Man kann allerdings in einem gewissen Sinne sagen, daß es noth- w 
wendig ist, daß die Seligen nicht sündigen , daß die Teufel und Ver- eme 
dammten sündigen, daß Gott selbst das Beste erwählt, daß der Mensch hots 
immer in seinen Entschlüssen den stärksten GemüthSeindrücken folgt.“ u 
S8 282. „Der Schriftsteller (Vellejus) , der vom Cato sagte, daß er 3 
tugendhaft handelte, weil es in seiner Natur lag, und daß es ihm a 
unmöglich war, anders zu handeln, glaubte ihm damit den größten ; 
Lobspruch zu sagen.“ 8 75. „Aber diese Nothwendigkeit ist nicht der TT 
Zufälligkeit entgegengesetzt ; dies ist nicht die logische, geometrische oder " 
metaphysische Nothwendigkeit, " 8 282. 
Diese moralische Nothwendigkeit ist aber nicht nur ein metaphysisches, 
sondern auch physisches Princip. „Die Gesetze der Bewegung , die sich 
in der Natur vorfinden und durc< die Erfahrung bestätigt werden , sind 
in der That nicht absolut demonstrirbar , wie ein geometrischer Saz. 
*) Epist. L: [ed. Feder] Ep. 32. und Op. Omn. T. II. P. 1. p. 292.
	        
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