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verbinden sich aus eigener Kraft mit einander, wie z. B. der Sauerstoff
mit dem Wasserstoff, wodurch er das Wasser, mit dem Stickstoff wo—
durch er die Luft bildet, und begründen dadurch jenen bewundrungswür—
digen Zusammenhang, welchen der Mensch, der noch nicht in's Wesen
der Natur hineingeschaut hat und Alles nach sich denkt, als das Werk
eines nach Plänen und Zwecken wirkenden und schaffenden Wesens sich
erklärt. Was die Menschen am meisten als Beweisgrund eines ver—
staͤndigen oder geistigen Welturhebers anzusehen sich berechtigt glaubten,
war nicht blos die sogenannte innere organische Zweckmäßigkeit, mit
welcher die Organe des Leibes ihren Functionen oder Verrichtungen ent⸗—
sprechen, sondern auch und zwar hauptsächlich die sogenannte äußere
Zweckmäßigkeit, kraft welcher die unorganische Natur so beschaffen,
oder wie der Theist sich ausdrückt, so eingerichtet ist, daß die Thiere und
Menschen in ihr und zwar auf's allerangenehmste, aufs comfortabelste
leben können.
Staͤnde die Erde naͤher oder entfernter der Sonne, stiege die Tem—
peratur bis auf den Siedpunkt des Wassers oder fiele sie herab unter
den Gefrierpunkt, so würde Alles vor Hitze vertrocknen oder vor Kälte
erstarren. Wie weise hat daher der liebe Gott ausgerechnet, wie weit
die Erde von der Sonne abstehen muß, damit die Thiere und Menschen
auf ihr leben können! Und wie gütig hat er überall für die Nothdurft
des Lebenden gesorgt! Selbst in den traurigsten, unfruchtbarsten kälte⸗
sten Gegenden, da giebt es immer noch wenigstens Moose oder Flechten,
Stauden und gewisse Thiere, die dem Menschen zur Nahrung dienen.
Und wie sichtbar, wie augenfällig offenbart sich erst in dem Reichthum
der wärmeren Länder die Güte und Weisheit Gottes! Wie hat der
liebe Gott da für den Gaumen der Menschen gesorgt! Welche Lecker⸗
bissen wachsen da auf Sträuchern und Bäumen! Da wächst das Zucker⸗
rohr, da der Reis, von dem allein in China wohl 100 Millionen Men—
schen leben sollen, da der Ingwer, die Ananas, der Kaffeebaum der
Theestrauch, der Pfefferstrauch, der Cacaobaum, wovon die Chokolade