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Früchte tragen? oder warum kommt denn dieses Thier nur gerade zu
dieser Zeit in die Brunst? könnte es nicht immerfort brünstig und
trächtig sein? Nur die Individualität, nur die Einmalheit, sit venia
yerbol ist das Salz der Erde, das Salz der Natur; nur die Indi—
vidualität, ist das Zeugungs- und Schöpfungsprincip; nur ganz indi—
viduelle Bedingungen und Verhältnisse der Erde, Erdrevolutionen,
die und wie sie seitdem nicht mehr stattgefunden, waren es, welche die
organischen Wesen, wenigstens die und wie sie seit der letzten großen
geologischen Epoche auf der Erde sind, hervorbrachten. Auch der
Mensch oder menschliche Geist bringt nicht immer, zu jeder Zeit ori—
ginale Werke hervor; nein! es ist immer nur eine Epoche im Leben
des Menschen, die glücklichste, die günstigste, es sind Lebensereig—
nisse, Lebensmomente, Lebensbedingungen, die sich später nie mehr
wieder finden, die sich nicht wiederholen, wenigstens nicht in ihrer
ursprünglichen Frische, nur solche Momente sind es, wo er originale
Werke producirt; in den meisten andern repetirt er sich nur, verviel—
fltigt er nur auf dem Wege der gemeinen, gewöhnlichen Fortpflan—
zung seine Original-Schöpfungen.
Mit dieser Anmerkung schließe ich das Kapitel von der Natur. Ich
habe damit den ersten Theil meiner Aufgabe erfüllt. Diese war, zu be—
weisen, daß der Mensch seinen Ursprung nicht vom Himmel, sondern
von der Erde, nicht von Gott, sondern von der Natur ableiten, daß der
Mensch sein Leben und Denken mit der Natur beginnen müsse, daß die
Natur keine Wirkung eines von ihr unterschiedenen Wesens, sondern,
wie die Philosophen sagen, Ursache ihrer selbst, daß sie kein Geschöpf,
kein gemachtes oder gar aus Nichts geschaffnes, sondern ein selbststän—
diges, nur aus sich zu begreifendes, nur von sich abzuleitendes Wesen
sei, daß die Entstehung der organischen Wesen, die Entstehung der Erde,
die Entstehung der Sonne selbst, wenn wir sie entstanden denken, immer
nur ein natürlicher Proceß gewesen sei, daß wir, um die Entstehung
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