Full text: Vorlesungen über das Wesen der Religion (8. Band)

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ich zwischen dem theoretischen und praktischen Standpunkt des Menschen 
strenge unterschied, und jenen der Philosophie, diesen der Theologie und 
Religion zueignete. Auf dem praktischen Standpunkt, sage ich, bezieht 
der Mensch die Dinge nur auf sich, auf seinen Nutzen und Vortheil, auf 
dem theoretischen bezieht er die Dinge auf sich selbst. Nothwendig ist 
daher, sage ich dort, ein wesentlicher Unterschied zwischen der Theologie 
und Philosophie; wer beide vermischt, vermischt wesentlich verschiedene 
Standpunkte und bringt daher nur eine Mißgeburt zu Stande. Recen— 
senten dieser Schrift haben sich gewaltig aufgehalten über diese Unter— 
scheidung; sie haben aber übersehen, daß schon Spinoza in seinem theo⸗ 
logisch politischen Tractat von demselben Standpunkt aus die Theologie 
und Religion betrachtet und kritisirt hat, ja daß selbst Aristoteles, wenn 
er anders die Theologie zum Gegenstand seiner Kritik gemacht hätte, sie 
nicht anders hätte kritisiren können. Uebrigens ist dieser Standpunkt, 
von dem aus ich damals die Theologie kritisirte, keineswegs der Stand— 
punkt meiner späteren Schriften, keineswegs mein letzter und absoluter, 
sondern nur ein relativer, historisch bedingter Standpunkt. Ich habe 
J daher in der neuen Ausgabe meiner Darstellung und Kritik der Philo— 
sophie Leibnitz's“ die Theodicee und Theologie Leibnitz's, eben so wie 
seine damit zusammenhängende Pneumatologie oder Geisteslehre einer 
neuen Kritik unterworfen. 
ihrigen. 
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