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steht nur darin, daß der Rationalist seine Einbildungskraft durch die
Abstractionskraft bestimmt, beherrscht, der Altgläubige aber seine Ab—
stractionskraft oder sein Begriffsvermögen durch die Einbildungskraft
überbietet oder beherrscht. Oder mit anderen Worten: der Rationalist
bestimmt oder besser beschränkt durch die Vernunft — die Vernunft ist
es ja, die wir der gewöhnlichen Sprach- und Denkweise nach als das
Vermögen, abgezogene Begriffe zu bilden, bezeichnen und fassen — den
Glauben; der Rechtgläubige beherrscht die Vernunft durch den Glau—
ben. Der Gott der Altgläubigen kann Alles und thut wirklich,
was der Vernunft widerspricht; er kann Alles, was die unumschränkte
Einbildungskraft des Glaubens als möglich vorstellt, — und dieser ist
nichts unmöglich —, d. h. der altgläubige Gott verwirklicht, was der
Gläubige sich einbildet; er ist nur die verwirklichte, vergegenständlichte
unbeschränkte Einbildungskraft des vollgläubigen Menschen. Der
rationalistische Gott hingegen kann und thut nichts, was der Ver—
nunft des Rationalisten oder vielmehr der durch die rationalistische
Vernunft beschränkten Glaubens- und Einbildungskraft wider—
spricht. Aber gleichwohl ist der Rationalismus eben so gut Bil—
der- und Götzendienst — wenn Bilderdienst gleich Götzendienst —;
denn eben so gut als der eigentliche sinnliche Götzendiener, welcher ein
sinnliches Bild für Gott, für ein wirkliches Wesen hält, hält auch der
Rationalist seinen Gott, das Geschöpf seines Glaubens, seiner Einbil—
dungskraft und Vernunft, für ein wirkliches, außer dem Menschen
existirendes Wesen. Er ist wüthend und fällt in den Fanatismus des
alten Glaubens zurück, wenn man ihm das Dasein eines, oder was
eins ist, se ine s Gottes, — denn jeder hält nur seinen Gott für Gott
— abstreitet, wenn man ihm nachweisen will, daß sein Gott nur ein
subjectives, d. i. nur eingebildetes, vorgestelltes, gedachtes Wesen ist,
daß sein Gott nur ein Bild seines eigenen, rationalistischen, die Einbil—
dungskraft durch die Abstractionskraft, den Glauben durch das Denk—
vermögen beschränkenden Wesens ist. Doch nun genug einstweilen von
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