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— sich zuletzt in einen bloßen Sachnamen oder in ein Eigen⸗
schaftswort auflöst“.
10) Die hier angeführte Stelle ist den Noten Dionys. Vossii zu
Maimonides Schrift de idololatria entnommen. Der Sinn, in dem ich
sie hier genommen habe, findet sich zwar dort nicht wörtlich so ausge⸗
drückt, aber wenn man diese Stelle mit andern, z. B. den im Wesen
des Christenthums aus Eisenmenger's Entdecktem Judenthum angefuͤhr⸗
ten Stellen zusammenhält, wo es ausdrücklich heißt: daß die Welt nur
der Juden wegen besteht, so wird man sich uͤberzeugen, daß sie doch den
angegebenen Sinn hat.
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benn und 1h) So wenig man aus dem monotheistischen Gott als einem we—
sentlich von der Natur unterschiedenen Wesen die Mannigfaltigkeit und
Verschiedenheit der Natur uͤberhaupt, so wenig kann man aus ihm auch
die Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit der menschlichen Natur ins—
2 besondere und deren Consequenz, die Berechtigung der verschiedenen
Religionen ableiten. Aus der Einheit des monotheistischen Gedan—
kenwesens folgt nur die Einheit und Gleichheit der Menschen,
also auch die Einheit des Glaubens. Die Verschiedenheit und Man—
nigfaltigkeit des Menschenwesens, worauf die religiöse Toleranz und
Indifferenz sich gruͤnden, stammt nur aus dem polytheistischen
Princip der sinnlichen Anschauung. Daß Ich nicht der ein—
zige Mensch bin, daß noch andere Menschen außer mir sind, das sagt
mir ja nur der Sinn, nur die Natur; aber das innere Quäkerlicht, der
von der Natur unterschiedene Gott, das von den Sinnen abgesonderte
Vernunftwesen sagt mir nur, daß Ich, dieser Eine bin, und fordert
daher von dem Andern, wenn sich einer finden sollte, daß er denken und
glauben soll wie Ich, denn vor der Realität der monotheistischen Ein—
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