431
t Gish Menschenopfer brachte. Gott hat überhaupt Wohlgefallen an den Lei⸗
den und Qualen des Menschen, der Grund desselben mag nun sein,
welcher er wolle, also muß man, um ihm zu gefallen, um seine Gunst
zu erwerben, durch freiwillige Opfer und Qualen den unfreiwilligen zu⸗
vorkommen.
13) Wörtlich heißt es übrigens nach A. Schlegel's Uebersetzung:
Ego sum tempus aeternum (le temps infaillible nach Wilkins in der
französischen Uebersetzung von 1787), altor ego omnituens et mors
cuncta rapiens, ego et ortus futurorum.
14) „Du trittst also der unsinnigen Meinung der Nominalisten
bei, welche keine andere Allgemeinheit anerkennen, als die Begriffe und
Namen? Ja, aber ich glaube einer sehr vernünftigen Meinung bei—
zutreten; denn ich bitte dich um Himmelswillen! du, der du allgemeine
Wesen und zwar als existirend annimmst, was nimmst du in der Welt
wahr, was nicht einzeln wäre? Einzelnster ist Gott (singularissimus
est Deus), ) einzeln sind alle seine Wesen, dieser Engel, diese Sonne,
dieser Stein, kurz es giebt Nichts, was nicht einzelnes Wesen ist. Du
dn hin sagst, es gebe z. B. eine menschliche Natur, welche allgemein sei. Aber
wo zeigt sich denn diese allgemeine Natur? Ich wenigstens sehe diese
menschliche Natur Plato's, jene menschliche Natur Sokrates', aber
alle diese Naturen sind einzelne. Wenn du scharfsichtiger bist, sage
eh mir doch, wo du die andere, die allgemeine siehst. Da es so viele ein—
Veihet die zelne giebt, sagst du, so findet sich also in allen eine gemeinsame. So?
u wie beweist du es aber? Mir wenigstens ist es genug, daß ich eine ein—
mnu zelne habe, und auch dir genügt, du magst sagen, was du willst, eine
manun Dieser Gedanke findet sich übrigens auch bei Andern, z. B, Scaliger