Full text: Vorlesungen über das Wesen der Religion (8. Band)

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tet wird. So macht, um dieses mein Urtheil durch einige Proben zu 
rechtfertigen, der Professor v. Schaden zum wesentlichen, defini— 
tiven Ausgangspunkt seiner Kritik über meinen „Begriff des 
Denkens“ ein Moment aus meiner Entwickelung — eine Recenston vom 
Jahre 1838; und verknüpft dann damit, aber auf die willkürlichste 
und kritikloseste Weise, Sätze entgegengesetzten Inhalts aus meinen spä— 
tern Schriften. Was soll z. B. auf S. 47 der 8. 24 aus den Grund— 
sätzen, der mit den Worten eingeleitet wird: „zwar wird noch zugestan— 
den, daß die Seele die Identität mit sich selbst empfinde“. Das orga— 
nische Mittelglied zwischen den Gedanken von 1838 und den spätern 
„Erweiterungen, die in jeder Beziehung etwas Verwunderliches? und 
den früheren Bestimmungen mehr oder minder Widersprechendes an sich 
erkennen lassen“, ist erstlich die theils directe, theils indirecte Kritik jener 
Recension und ihres Standpunkts in dem Aufsatz „wider den Dualis— 
mus“, wo ich die psychologische Genesis der Vorstellungen der Ueber— 
sinnlichkeit, der Immaterialität, der Seele gebe, wo ich erkläre, wie es 
kommt, daß der Mensch den Denkact nicht mit dem Hirnact zusammen— 
reimen kann, ist ferner der an unzähligen Beispielen und Gegenständen 
gelieferte Beweis, daß das übersinnliche Wesen nichts Andres ist, als 
das unsinnliche (abgezogene oder eingebildete) Sinnliche, ist endlich das 
Thema aller meiner spätern Schriften: der Mensch als das Subject 
des Denkens, während mir früher das Denken selbst Subject war, für 
sich selbst von mir fixirt und betrachtet wurde. Aber alle diese Mittel— 
glieder überspringt der kritiklose Kritiker, abstrahirt sich aus einigen be— 
liebig zusammengeworfenen Sätzen den Gegensatz von Geist und Mate— 
rie, und baut nun darauf das Luftschloß seiner Kritik ͤber „den Begriff 
des Denkens“. Eben so willkürlich und kritiklos ist seine Kritik „über 
den Begriff des Seins“. So heißt es z. B.: das Sein „wird (bei 
F.) zu einem Schatten .... sinkt zu einem Theil des Denkenden, der 
Ichheit herab. Es wird unaufhaltsam die Thesis zur Nothwendigkeit: 
die Materie kann man nicht aufgeben, ohne die Vernunft aufzugeben,
	        
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