ln sich wünschen können? Nein! Achilleus muß erst kämpfen,
kämpfen mit Gott und Welt, muß erst Schmach und Noth aller
Art, wie ein Sauhirtenbube (J. 21, 282) erleben, muß erst eine
Menge untergeordneter feindlicher Gegenstaͤnde sich aus dem Wege
räumen, ehe er seinen ebenbürtigen Gegner erreicht und in seinem
Blute seinen Rache-⸗ und Ruhmdurst stillt. Und selbst, wie er schon
dem längst ersehnten Ziele nahe ist, entflieht ihm noch seine Beute.
Wie ein Falke die schüchterne Taube, muß er seinen flüchtigen
Gegner verfolgen, dreimal um Priamos Veste herumtreiben, bis
dieser ihm endlich steht, aber nur, um unter seinem Speere zu
fallen. „Groß ist der Ruhm des Triumphs, ruft jetzt frohlockend
Achilleus den Dangern zu, uns sank der göttliche Hektor.“
(J. 22, 393.) „Freude dir, Held Patroklos, auch noch in Aides
Wohnung; Alles ja wird dir jetzo vollbracht, was zuvor ich ge⸗
lobet, Hektor daher geschleift den zerfleischenden Hunden zu geben,
auch zwölf Jünglinge dir am Todtenfeuer zu schlachten, Trojas
tur edlere Söhn' im Zorn ob deiner Ermordung.“ (J. 23, 19
n n bis 23.) Ja! wie gelobt, so gethan. Zwölf tapfere Söhne der
ijtn edelmüthigen Troer, die mit dem Erz er gewürgt, verbrannte er zur
sesn Ehre und Sühne seines Freundes zugleich mit seinem Leichnam.
w Und als das Todtengerüste des Patroklos nicht recht brennen
RT wollte, da zeigte sich abermals, was die Wünsche der Menschen,
n wenigstens der Helden, der Götterlieblinge, vermögen. Achilleus
ian flehte zu den Windgöttern, Boreas und Zephyrus, das Feuer zu
3 entflammen, und die dienstwilligen Götter eilen herbei mit Win—
— deseile und stürzen sich in Saus und Braus in das Todtengerüste.
So ehrten die Götter Achilleus.
Aber auch Hektor war ein von den Göttern geehrter und ausge—
zeichneter, von den Seinigen wie ein Gott angebeteter Mann (J. 22,
394) — was hãtte auch sonst Achilleus Triumph bedeutet? — auch
13