nicht von der Natur angeboren, aber doch eingepaukt und ein—
getrommelt, eingebraust und eingesaust, eingeschneit und einge—
hagelt, eingeblitzt und eingedonnert.
Aber es gibt nicht nur wohlthätige, wenigstens für die eine
Partei wohlthätige, wenn gleich oder vielmehr eben deßwegen für
die andere Partei verderbliche Winde, wie sich so eben am Boreas
zeigte; es gibt auch absolut, allseitig verderbliche Winde. Die
vier Winde, sagt Hesiod in seiner Theogonie, Boreas, Notos,
Argestes und Zephyros sind göttlichen Ursprungs, den Sterblichen
ein großer Nutzen, die übrigen Miß- oder Unwinde aber, so wie
sie fallen ins dunkelfarbige Meer, wüthen zum großen Schaden
den Sterblichen in verderblichen Wirbeln, sie wehen bald dahin,
bald dorthin, zerstreuen die Schiffe und richten die Schiffer zu
Grunde; und der Mensch hat kein Mittel der Abwehr gegen dieses
Uebel, wenn er auf dem Meere mit diesen Winden zusammen—
kömmt; aber auch auf dem unermeßlichen blumigen Erdreich zer⸗
stören sie die lieblichen Feldarbeiten der erdgebornen Menschen.
(VB. 870—80.) Was aber von den Winden gilt, wenn gleich
hier die verderblichen Winde als ungöttliche von den wohlthätigen
als göttlichen unterschieden und zu besondern Wesen gemacht wer⸗
den, das gilt auch von den übrigen Göttern als Naturwesen. So
sagt Odysseus vom Meere: „nichts kenn' ich fürwahr Graun⸗
volleres (Uebleres, Schlimmeres, Verderblicheres, xcuαννοον
sonst wie die Meerfluth, einen Mann zu verwüsten (0vyxœαν
„betrüben, niederschlagen“), und sei er noch so gewaltig“ (O. 8,
138). So Hesiod in den Tagewerken (V. 101): „voller Uebel
ist die Erde, voller Uebel das Meer“; so Aeschylos in den Per⸗
sern (V. 678): „viele Uebel kommen aus dem Meer, viele und
noch größere Uebel vom Lande den Menschen, wenn sich das Leben
weit ausdehnt.“ „Sind ja auch schon Städte selbst wider Er⸗
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