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warten plötzlich zerstört worden, die einen vom Feuer, die andern
vom Erdbeben oder vom eindringenden Meere. Wo ist Helike?
Es ist verschlungen. Wo Bura? Es ist gleichfalls verschlungen.
Zwei griechische Städte zu Grunde gegangen, wie Schiffe.“
Ehalorinus bei Stob. Floril. 105, 62.)
Der wahre und letzte Grund, warum die Götter nicht die
Wünsche der Menschen erfüllen, selbst oft nicht die gerechtesten,
die bescheidensten, die armseligsten, liegt daher einfach darin, daß
die Götter, wie gesagt, nicht nur Götter, sondern auch Natur—
wesen, oder, anders ausgedrückt, nicht nur Herren, sondern auch,
wenn gleich wider ihren und der Menschen Sinn und Willen,
Diener der Natur sind, die Natur aber nur nach rücksichtslosen
Naturgesetzen, nicht, wie der philanthropische Gott — 9
pννοννον (lato Legg. 4, 6. Vgl. auch Xenoph. Mem.
4, 3, 7 und 5) — nach philanthropischen Gesetzen und Grund—
sätzen wirkt und herrscht. „Ja gerne, sagt Nestor in der Ilias
, 318 — 321), um noch ein Beispiel zu geben, verlangt' ich
ον selber noch, Der (solcher, so) zu sein, wie ich einst
den Held Ereuthalion hinwarf! Doch nicht Alles zugleich ver—
liehn ja die Götter den Menschen (44 ον αν ν ννα
ο ανα ννονννν. War ich ein Jungling vordem, so
naht mir (7α, „folgt, begleitet mit dem Nebenbegriff des
Lästigen“, Fäsi, bedrängt mich, rανανανονα, Apoll. Soph.)
jetzo das Alter.“ Aber wer sind denn die Götter, die dem Menschen
nicht den Wunsch gewähren, zugleich die Blüthen der Jugend und
die Früchte des Alters zu genießen? Es sind nur die Götter, die
nichts vermögen über die unbarmherzige Naturnothwendigkeit,
über die Unmöglichkeit zugleich jung und alt zu sein, d. h. zugleich
die Kraft der Jugend und die Weisheit des Alters zu besitzen. 1561
Es gehört übrigens unter die Natur, die hier nur als