Full text: Fortschritte in der Metallographie

3. Versuchsergebnisse nn 
3.1. 5 %ige wäßrige Kochsalzlösung a 
Fig. 2a zeigt die Stromdichte-Spannungskurven. Die intermetallischen Verbindungen FeAl K' 
und FezAl werden bei den niedrigsten Potentialen angegriffen. Ein Cu-Zusatz erhöht das st: 
Auflösungspotential dieser Phasen beträchtlich. Von geringerem Einfluß ist der Cu-Gehalt in su 
den Ni-haltigen intermetallischen Verbindungen. Die y-Phase wird durch Ni geringfügig ur 
veredelt, dürfte aber auch bei den höchsten, praktisch auftretenden Ni-Gehalten von etwa A 
7 Gew.-% deutlich unedler als das Martensitgefüge sein. Die Zusammensetzung der Martensit- di 
proben ist ohne Einfluß auf das elektrochemische Verhalten. N: 
Nach diesen Kurven ist eine selektive Ätzung der y‚,-Phase (FeAl und FezAl ohne Cu + 
kommen in technischen Al-Bronzen nicht vor) und von Martensit (evtl. vorhandene y, -Phase in 
oder Fe-reiche Ausscheidungen in Ni-freien Legierungen werden mitgeätzt) zu erwarten. 
Fig. 3 zeigt, daß durch potentiostatisches Ätzen eine wesentlich deutlichere Kennzeichnung 4, 
der Martensitbereiche gelingt als durch chemisches Ätzen. Ein potentiostatischer Ätzversuch D: 
bei —230 mVGKE bewies die Abwesenheit der y‚-Phase in dieser Probe. Ähnliche Über- iz 
sichtsätzungen können auch an Eutektoidgefügen at+y, durchgeführt werden. Fig. 4 gibt das ge 
Gefüge einer verschleißfesten Mehrstofflegierung mit nahezu eutektoider Zusammensetzung X 
wieder. Bei noch feinerer Gefügeausbildung ist weder durch chemisches Ätzen noch durch 
Interferenzaufdampfschichten eine sichere Unterscheidung zwischen martensitischer und 
eutektoider Grundmasse möglich. Das potentiostatische Ätzen erlaubt dagegen auch in 
diesem Fall eine verläßliche Identifizierung des Eutektoidgefüges. 
3.2. 20 %ige wäßrige Phosphorsäurelösung G 
Aus den Stromdichte-Spannungskurven in Fig. 2b geht hervor, daß in diesem Elektrolyt die Sn 
Fe-reiche x-Phase bei niedrigerem Potential als die y,-Phase angegriffen wird. Ferner unter- 
scheiden sich Fe- und Ni-reiche x-Phasen erheblich in ihren Ätzpotentialen, so daß sich die 
Phosphorsäure sehr gut zur Untersuchung des Konzentrationsgradienten in den 
K-Ausscheidungen technischer Legierungen mit Fe und Ni eignet. 
Während nach Fig. 5 die allgemeine Gefügedarstellung sowohl durch chemisches Ätzen wie 
durch Interferenzschichten zufriedenstellend gelingt, liefert das potentiostatische Ätzen mit 
H; PO, zusätzliche Informationen: Nur die Kerne der globulitischen «-Phase sind Fe-reich, » 
was bereits durch Mikrosondenmessungen gezeigt wurde*> *, Die koagulierten Ausschei- 
dungen in a weisen keine Ni-reiche Umrandung auf. Sehr feine Ausscheidungen sind nur 8 
durch potentiostatisches Ätzen identifizierbar (Fig. 5d). Der Ni-Gehalt von «-Lamellen steigt x 
in Richtung der martensitischen oder eutektoiden Restfelder. Die feinen «-Ausscheidungen 
in a sind Fe-reich. Diese Beobachtungen stehen mit der gemessenen Verteilung der Elemente pP. 
zwischen a und ß im Einklang® © 
3.3. 2,5 %ige wäßrige Natriumnitratlösung N 
Fig. 2c enthält einige Stromdichte-Spannungskurven, aus welchen ersichtlich ist, daß einer- al 
seits die selektive Ätzung der a-Phase in martensitischer Grundmasse und andererseits die fi 
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