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oder durch Differenzbildung aus den Reflexionswerten (Rı — Rp), so lassen sich bei kon-
stanten Bedampfungsbedingungen charakteristische und stets reproduzierbare spektrale
Kontrastkurven für Phasenpaare errechnen, die dann später einer metallographischen
Identifizierung von Gefügen zugrundegelegt werden können.
Der Hell-Dunkel-Kontrast wird optimiert, wenn das Reflexionsvermögen einer Phase durch
Interferenz bis auf Null gemindert werden kann. Hierzu muß die aufgedampfte Interferenz-
schicht neben der Phasenbedingung auch noch die Amplitudenbedingung erfüllen. Diese
besagt, daß die an der Grenzfläche Luft/Schicht reflektierte Amplitude der Größe nach
gleich der an der Grenzfläche Schicht/Metall reflektierten Amplitude ist. Die Brechzahl
Ns (Ampl.) einer absorptionsfreien Schicht, die diese Bedingung erfüllt, läßt sich aus den
optischen Konstanten der zu untersuchenden Phase nach der folgenden Gleichung errech-
nen:
„7
Y (k„)?
Ns (Amp) 5 \/ Pp!* 77 FI €
np — 1
Die Gleichung besagt qualitativ, daß zur vollständigen Auslöschung die Brechzahl der Schicht
um so höher sein muß, je größer die Brechzahl (np) des Trägerwerkstoffs ist. Zur Reflexions-
minderung metallischer Phasen sollten daher Schichtwerkstoffe mit hoher Brechzahl
(n,>2,0) aufgedampft werden. Bei nichtmetallischen und absorptionsfreien Gefügen (Oxide,
Sulfide, transparente Mineralien) fordert die Gleichung zur Erfüllung der Amplituden-
bedingung dagegen Schichtsubstanzen mit geringer Brechzahl (n,<2).
In der Praxis stößt die Erfüllung der Amplitudenbedingung auf Schwierigkeiten, da die Zahl
der aufdampffähigen Schichtsubstanzen, vor allem der höchstbrechenden Schichtwerkstoffe,
begrenzt ist. Durch Weiterentwicklung des Interferenzschichtenverfahrens konnte diese
Schwierigkeit jedoch teilweise behoben werden. Die Entwicklung führte zunächst zur Mehr-
fachschichtenbedampfung‘°. Durch alternierendes Aufdampfen zweier Schichtwerkstoffe
mit hoher und niedriger Brechzahl können auf höchstreflektierenden Proben Schichtsysteme
mit wirksamen Gesamtbrechzahlen aufgebaut werden, die den zur Erfüllung der Amplituden-
bedingung notwendigen Schichtbrechzahlen weitgehend angenähert werden können. Die
Erzeugung derartiger Schichtsysteme ist allerdings bedampfungstechnisch aufwendig, so daß
das Verfahren in der Praxis bisher nur in Einzelfällen eingesetzt wurde.
Dieser Nachteil besteht beim Aufdampfen absorbierender Schichtwerkstoffe nicht. Die
Wirkung einer derartigen Schicht beruht darauf, daß die Amplitude der von der Grenzfläche
Schicht/Metall reflektierten Welle durch Absorption in der Schicht bis auf die Größe der an
der Grenzfläche Luft/Schicht reflektierten Amplitude geschwächt wird. Es gelingt auf diese
Weise, das Reflexionsvermögen selbst höchstreflektierender Metalle bis gegen Null herab-
zusetzen.
| oder
{2}
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