Full text: Fortschritte in der Metallographie

setzen. Fig. 6 zeigt, daß mit wachsendem Abstand von der Grenze zur intermetallischen 
Verbindung FeAl,, d.h. mit abnehmender Konzentration von Aluminium im a-Eisen, das £ 
Reflexionsminimum zu kleineren Wellenlängen hin verschoben wird. Dementsprechend 
ändert sich der Farbton kontinuierlich vom Blau des gesättigten Mischkristalls — komple- N 
mentär zum ausgelöschten Spektralbereich um 600 nm — bis zum Violett des reinen a-Eisens 
(Fig. 7a). Die farblichen Verzerrungen ergeben sich aufgrund mangelhafter Dia-Abzüge. 
Die Fig. 7 b bis d beschreiben die mikroskopisch zu beobachtenden Farbkontraste zwischen 
Phasen im System Eisen-Zink-Kohlenstoff nach unterschiedlichen Glühbehandlungen. In 
Fig. 7 b heben sich nach dem Bedampfen die Eisen-Zink-Karbide, die bei herkömmlicher 
Gefügeentwicklung durch Ätzen schlecht von der intermetallischen I”-Phase zu trennen sind, 
in dunklem Violett von dieser Phase ab. In den Bildern 7 c und d liegen farblich gut differen- 
ziert ein Zn-gesättigter a-Mischkristall, die T-Phase, die 51-Phase und die n-Phase nebenein- 
ander vor. 
Theoretisch läßt sich zeigen, daß sich der spektrale Abstand zwischen zwei Interferenz- 
wellenlängen und damit auch der Farbunterschied durch Änderung der Schichtbrechzahl 
variieren lassen®, *»!?_ Aus Fig. 8 ist zu erkennen, wie für die Eisenoxide FezO, und Fe, Oz 
mit steigender Brechzahl der Schicht der spektrale Abstand der Interferenzwellenlängen 
zwischen beiden Phasen vergrößert wird. Die zu erwartende Verbesserung des Farbkontrastes 
bleibt in diesem Fall jedoch aus, da mit steigender Brechzahl die Schicht immer weniger die 
Amplitudenbedingung erfüllt. Dadurch sind die Reflexionsminima so flach ausgeprägt, daß 
die Auslöschung eines diskreten Spektralbereichs und damit die Erzeugung einer klaren 
Interferenzfarbe nicht gegeben sind. 
4.3. Beispiele zum Hell-Dunkel-Kontrast 
Aus der Übersicht zum Hell-Dunkel-Kontrast in Fig. 9 geht hervor, daß sich neben der 
Änderung der Beobachtungswellenlänge drei verfahrensmäßige Möglichkeiten anbieten, den 
Hell-Dunkel-Kontrast zu optimieren. Alle drei Verfahren wurden mit dem Ziel entwickelt 
und erfolgreich eingesetzt, die Amplitudenbedingung möglichst vollständig zu erfüllen. 
Zum Verständnis der bei monochromatischer Arbeitsweise beobachteten Kontraständerun- 
gen sind in Fig. 10 die Reflexionsspektren des Eisen-Aluminium-Karbids Fez AIC, und des 
a-Eisens wiedergegeben. Ähnlich wie bei dem in Fig. 3 gezeigten allgemeinen Beispiel soll 
auch hier der Kontrastverlauf anhand von drei Beobachtungswellenlängen verfolgt werden. 
Bei der Wellenlänge X, besitzt das Eisen-Aluminium-Mischkarbid ein höheres Reflexions- 
vermögen als das a-Eisen. Im Schwarz-Weiß-Photo heben sich dementsprechend die Karbide 
hell von ihrer Umgebung ab (Fig. 11 a). Bei der Wellenlänge \, wurden für beide Phasen 
gleiche Reflexionswerte gemessen. In der photographischen Wiedergabe besitzen daher beide 
Phasen — abgesehen von einem hier durch ein Relief vorgetäuschten Kontrast zwischen den 
Karbiden und dem a-Eisen — den gleichen Grauton (Fig. 11 b). Oberhalb der Wellenlänge 
gleicher Helligkeit erfolgt eine Kontrastumkehr. Die bei etwa 510 nm noch hell erscheinen- 
den Mischkarbide heben sich bei der Beobachtungswellenlänge \3 schwarz von ihrer 
Umgebung ab (Fig. 11 c). 
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