Professor Dr. B. Ilschner des «
(Universität Erlangen) Uds‘
für die Deutsche Gesellschaft für Metallkunde beit
inter)
Magnifizenz, meine sehr verehrten Damen und Herren. ET
Es ist mir eine besondere Freude, dieser III. Internationalen Tagung für Metallographie im De
Namen des Vorstandes die besten Grüße der Deutschen Gesellschaft für Metallkunde zu Villa
übermitteln. Die DGM betrachtet diesen Kongreß als den Ausdruck sowohl fachlicher als Aust:
auch nachbarlicher Gemeinsamkeiten mit unseren Gastgebern, den Österreichischen Mein
Kollegen. Dispc
Die Pflege und Entwicklung dieser Gemeinsamkeiten ist eine vordringliche Aufgabe der vonW
Gesellschaft. große
Es mag in den 50er Jahren einmal so ausgesehen haben, als ob neben präzisen Messungen der Mikr.
mechanischen, elektrischen und thermodynamischen Eigenschaften von metallischen und daß
nichtmetallischen Werkstoffen der Blick durch das Mikroskop einen untergeordneten Wert Ram]
habe, eine gewisse traditionelle Komponente, ein Symbol für Metall-„Kunde‘“ in einem einen
gestrigen Sinne darstelle. Über diese Auffassung ist die Entwicklung der letzten 15 Jahre weite
eindeutig hinweggegangen. Heute zweifelt in Forschung und Lehre niemand daran, daß gilt i
Werkstoffeigenschaften in so starkem Maße von der Mengenverteilung, Form und gegen- ist ja
seitigen Anordnung der Gefügebestandteile abhängen, daß eine Analyse dieser Verteilung — Die I
eben das Ziel der Metallographie — das unbedingt notwendige Pendant zu physikalischen Glück
Eigenschaftsmessungen ist. Unterstützt wird diese Einsicht durch die F ortschritte der
theoretischen Interpretation der Eigenschaften polykristalliner und mehrphasiger Gefüge.
Unterstützt wird diese Anerkennung der Metallographie aber auch dadurch, daß gerade diese
Untersuchungsmethodik wie wohl kaum ein anderes Meßverfahren der Werkstoffkunde an
den allgemeinen technisch methodischen Fortschritten teilgenommen und ein Beispiel
dynamischer Wissenschaftsentwicklung gegeben hat. Zwei Entwicklungsrichtungen der
letzten 10 Jahre fallen dabei besonders ins Auge:
Einmal die zunehmende Vielfalt und Differenzierung im Einsatz elektronenoptischer
Untersuchungsverfahren. Zweitens die quantitative Metallographie, d.h. jene Arbeits-
richtung, welche den an der Erfahrung geschulten visuellen Eindruck zwar keineswegs
ersetzt, wohl aber durch objektiv reproduzierbare Zahlenwerte ergänzt, vertieft, absichert
und aufwertet. Beide Entwicklungsrichtungen haben in der Arbeit des Ausschusses für
Metallographie der DGM, in der Arbeit zahlreicher, besonders auch österreichischer
Hochschul- und Industrie-Institute, und schließlich im Programm dieser Tagung sichtbaren
Ausdruck gefunden.
Wenn ich bei dieser Gelegenheit darauf hinweise, daß einen erheblichen Anteil an den
erwähnten Fortschritten, wenn ich so sagen darf, die „Achse Leoben — Wien“ hat (eine
optische Achse), so ist das mehr als der Ausdruck kollegialer Anerkennung unserer
Gesellschaft gegenüber unserem Gastland. Es ist vielmehr ein Hinweis auf die Notwendigkeit,
im Bereich der wissenschaftlichen Forschung in überregionalen Verbundsystemen zu denken.
Nicht nur die bekannten Vergleiche mit den USA, sondern beispielsweise auch der Besuch
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