Am Kohlereplika von Fig. 5c sind nur vereinzelte Anzeichen von Ausscheidungen zu Cor
beobachten, die Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme in Fig. 5b liefert jedoch durch die the
Sichtbarmachung einer Vielzahl von feinen Teilchen die Erklärung für das Vorliegen der
duktilen Brucheinleitung. Auf Grund detaillierter Untersuchungen® dürfte es sich um Am
Teilchen der Cu3z Al-Phase handeln. ,
surf
2.3.4 Ermüdungsbruch SE
plas
Schwingende Beanspruchungen mit kritischer Spannungsamplitude führen durch lokal „Ste
begrenzte plastische Wechselverformung zur Bildung von submikroskopischen Poren, die sich surf
bei weiterer Beanspruchung zu Mikrorissen vereinigen. Die Ausbreitung der Anrisse Scan
beschränkt sich auf die jeweilige Zugperiode, was zur Bildung einer charakteristischen has
Streifung auf der Bruchfläche führt. surf
Die Figs. 6a und c geben die Bruchausbildung eines ferritisch-perlitischen Gefüges aus Stahl how
Ck 45 nach Wechselbeanspruchung 0, = 0pw + 60 % wieder? . Die Ermüdungsstreifen treten reso
am direkten Kohleabdruck (Fig. 6c) wesentlich klarer als am Rasterbild (Fig. 6a) hervor, in tl
während die Zerklüftung der Bruchfläche nur im Rasterelektronenmikroskop sichtbar wird. thus
Ähnliche Beobachtungen gelten auch für die Bruchfläche eines ferritisch-martensitischen The
Mischgefüges aus dem gleichen Stahl in den Figs. 6b und d. Die nach dem Passieren der aboı
Rißfront im weichen Ferrit durch schrittweise Fortbewegung von harten Karbidteilchen tiati
während der abwechselnden Rißerweiterung und -verengung entstandenen raupenspur-
ähnlichen Eindrücke fielen beim Betrachten des Kohleabdruckes sofort auf (Fig. 6d). Im .
Rasterelektronenmikroskop konnten sie nur bei geeigneter Kippung der Probe nachgewiesen
werden (Bildmitte von Fig. 6b). N
3. Zusammenfassung ° e
Unter den für die vorliegende Arbeit eingesetzten Geräten zur Untersuchung von verhält- 3 s
nismäßig rauhen Oberflächen verfügt das Rasterelektronenmikroskop über den größten ©
Anwendungsbereich, da es‘bei hervorragender Tiefenschärfe bedeutende Variationsmöglich-
keiten in der Vergrößerung bietet. Besonders augenfällig ist der plastische Gesamteindruck
der im Rasterelektronenmikroskop aufgenommenen Bilder und die gute Erkennbarkeit von
mehr oder weniger senkrecht zur Oberfläche verlaufenden „Spalten“ und „Absätzen“.
Hervorzuheben ist auch die Übersichtlichkeit eines verhältnismäßig großen Oberflächen-
bereiches im Rasterelektronenmikroskop und die Möglichkeit eines systematischen
„Absuchens‘. Demgegenüber bietet die genaue Zuordnung eines im Durchstrahlungs-
mikroskop betrachteten Abdruckes zu bestimmten Stellen der Originaloberfläche (Ziel-
präparation) erhebliche Schwierigkeiten. Die Abdruckmethode kann jedoch für den
Nachweis feinster Oberflächenstrukturen infolge des höheren Auflösungsvermögens des
Durchstrahlungselektronenmikroskopes auch Vorteile bieten. Der Informationsgehalt eines
Oberflächenabdruckes im Durchstrahlungsmikroskop hängt allerdings wesentlich von seiner
Qualität und damit von der Geschicklichkeit des Laboranten ab.
Für reine Gefügeuntersuchungen im Vergrößerungsbereich bis rd. 1 000fach steht das Licht-
mikroskop nach wie vor an erster Stelle, da es die vielseitigen Möglichkeiten zur Phasen-
differenzierung voll auszunützen gestattet.
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