Fig. 4) erlaubt die Bestimmung der mikroskopischen Rißfortpflanzungsrichtung. In den 3. Be
einzelnen Spaltflächen ist die individuelle Rißfortpflanzungsrichtung stark unterschiedlich.
Die makroskopische Rißfortpflanzungsrichtung ist ein Integral über die individuellen Riß- Norı
vektoren der einzelnen Körner. Schneidet ein Riß eine Kleinwinkel-Drehkorngrenze mit schie
regulärer Schraubenversetzungsanordnung, so müßte die Zahl der Spaltflächenstufen zwei
plötzlich stark ansteigen, da eine weitere Aufteilung des Risses in Einzelsegmente erfolgt. Kerl
Tatsächlich ist diese Erscheinung oft zu beobachten (Fig. 6). Dagegen bleibt die Zahl der eine!
Spaltstufen bei Überschreiten einer Kleinwinkel-Kippkorngrenze (Stufenversetzungsanord- die
nung) konstant, lediglich die Rißfortpflanzungsrichtung verändert sich (Fig. 7). Betr
Eine weitere Oberflächenerscheinung beim Sprödbruch ist das Auftreten von Vertiefungen nenr
oder Vorwölbungen auf den Spaltflächen (Fig. 8a und b). Beachem” ®* hat bewiesen, daß tung
diese sogenannten „Zungen“ dann auftreten, wenn der Riß Verformungszwillinge schneidet.
Während sich der Hauptteil des Risses auf einer {100} -Spaltebene um den Zwilling herum 51°
weiter bewegt, zweigt nur ein Teil entlang der {112} -Zwilling-Matrix-Grenzfläche ab, um In
sich nach Überschreiten des Zwillings mit dem auf der {100} -Ebene bewegenden Hauptriß ran
zu vereinen. gene
Die im Sprödbruchbereich referierten Oberflächenerscheinungen treten natürlich nur beim rue
transkristallinen Sprödbruch auf. Im Gegensatz dazu erfolgt beim interkristallinen Spröd- Pu
bruch die Spaltung entlang den Korngrenzen. Fig. 9 zeigt die Bruchoberfläche eines mit Sp
0,07 %. Stickstoff legierten Armcoeisens, direkt nach der Homogenisierungsglühung bei fläcl
Raumtemperatur zerschlagen. Man sieht, daß größtenteils ein interkristalliner und nur in SCH
wenigen Körnern ein transkristalliner Spaltbruch vorliegt. fläcl
de k
2.2 Duktiler Bruch A
den
Die duktile Bruchoberfläche ist gekennzeichnet durch das Auftreten einer großen Zahl von tran
sogenannten Näpfchen oder Waben (Fig. 10). Am Näpfchengrund befinden sich meist Arm
Einschlüsse, Verunreinigungen oder Ausscheidungen. Die Entstehung der Näpfchen führt Einf
man auf die Kondensation der während der Verformung an diesen Partikeln entstandenen linie
Leerstellen zurück. Die entstandenen Hohlräume schließen sich zu größeren zusammen, ten
indem sich der Werkstoff zwischen den kleinen Hohlräumen einschnürt, bis schließlich der sind
ganze Querschnitt erfaßt wird?. Die Näpfchengröße steht in keiner Beziehung zur Korn-
größe. Die Form dieser Näpfchen läßt Rückschlüsse auf die örtliche Spannungsbeanspruch- 2.2)
ung zu°> ©. Ihre Tiefe erweist sich als Funktion der Duktilität und zwar steigt die Tiefe der .
Näpfchen mit der Duktilität des Werkstoffes. In unserem Falle nimmt die Tiefe der auf- Die
tretenden Näpfchen mit höher werdender Prüftemperatur zu. er
Näp
2.3 Mischbruch Näp
Im Bereich des Mischbruches treten neben dem duktilen Anteil Bereiche des transkristallinen
Spaltbruches auf (Fig. 11). Der Übergang im Steilabfallgebiet zeigt sich durch kontinuier- 53
liches Anwachsen der näpfchenförmigen Bereiche bei entsprechender Abnahme der Spalt- Im ]
bruchanteile. duk;
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