Full text: Fortschritte in der Metallographie

Die Metallographie von gesinterten Hartstofflegierungen und 
Sonderhartstoffen 
RICHARD KIEFFER, PETER ETTMAYER 
(Institut für chemische Technologie anorganischer Stoffe der Technischen Hochschule Wien) 
1. Einleitung 
In dem Bemühen, die Qualität der klassischen Hartmetalle weiter zu verbessern, versucht 
man, im gesinterten Produkt ein immer feinkörnigeres Gefüge zu erreichen. Die metallo- 
graphische Beobachtung des Gefüges wird dadurch immer schwieriger, weil man der Auf- 
lösungsgrenze des Lichtmikroskops schon bedenklich nahe kommt. Durch Langzeitsinterung 
kann das sonst unerwünschte Kornwachstum absichtlich herbeigeführt werden und dadurch 
die einzelnen Gefügebestandteile besser beobachtbar gemacht werden. Das so erhaltene 
Gefüge entspricht dem Gleichgewichtszustand bei der Temperatur der Langzeitsinterung, 
aber in der Regel nicht mehr dem der normal gesinterten Legierung. Hier bieten sich die 
modernen Verfahren zur Abbildung von Oberflächen mit Hilfe von Elektronen an. Während 
die Elektronenstrahlmikrosonde zur Untersuchung von Hartmetallen nur mit Einschränkung 
und unter Schwierigkeiten, die mit der Feinkörnigkeit in Zusammenhang stehen, eingesetzt 
werden kann, hat sie sich zur Untersuchung von refraktären nichtmetallischen Hartstoffen 
und Sinterlegierungen bewährt. 
2. Metallographische Präparation 
Zur Herstellung von Anschliffen kam ausschließlich Diamantpulver verschiedener Körnung 
zur Anwendung. Eine einwandfreie Politur der Oberflächen konnte meist schon mit 
1 um-Diamantpaste erreicht werden, nur in wenigen Fällen kam Diamantpaste um 0,25 um 
zur Anwendung. Bei extrem harten Hartstoffen, etwa auf der Basis von Borkarbid oder 
Siliziumkarbid, mußten Polierzeiten bis zu mehreren Stunden aufgewendet werden, um die 
Löcher, die durch das Herausbrechen von Hartstoffpartikelchen entstanden waren, bis auf 
den Grund abzupolieren. Sehr spröde Proben, bei denen die Tendenz zum Ausbrechen eine 
gute Politur mit Textil- oder Holzunterlage verhinderte, ließen sich auf einer aufgerauhten 
Glasplatte, nach einer Methode von R. Wachtel‘ , gegebenenfalls unter Zugabe von etwas 
Diamantpaste, sehr gut polieren. 
3. Hartmetalle 
In den letzten Jahren versucht man, durch Verwendung von ultrafeinen Karbiden und durch 
besondere Mahltechnik Karbidgefüge mit möglichst geringer Korngröße zu erreichen. Die 
Gefügebeurteilung solcher Hartmetalle stößt wegen der Feinkörnigkeit auf Schwierigkeiten, 
da bei einer Korngröße von 1 um und darunter die Grenze des Auflösungsvermögens von 
Lichtmikroskopen bereits erreicht wird. Ein vielfach besseres Auflösungsvermögen wird von 
verschiedenen Mikroskopen erreicht, die Elektronen zur Abbildung der Metalloberfläche 
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