Full text: Fortschritte in der Metallographie

Einige ausgewählte Beispiele der Metallographie 
in der Schadensuntersuchung und -forschung 
HILDEGARD BROKOP 
/ (Allianz-Zentrum für Technik GmbH, Ismaning bei München) 
1. Einleitung 
Schäden an Maschinen und Bauteilen können erhebliche finanzielle und betriebliche 
Belastungen nach sich ziehen. Der Klärung der Schadensursache, die zur Vermeidung einer 
Wiederholung eines Schadens beitragen kann, kommt somit eine hohe wirtschaftliche 
Bedeutung zu. 
Aufgrund der verschiedenartig gelagerten Schäden werden heute in der Schadensanalyse und 
-forschung zahlreiche Untersuchungsmethoden eingesetzt. Ein weites Feld nehmen hierbei 
die verschiedenen metallographischen Untersuchungsverfahren ein. 
Anhand ausgewählter Beispiele soll nun über Schadensfälle berichtet werden, zu deren 
ungeatzt Klärung lichtmikroskopische und raster-elektronenmikroskopische Untersuchungen wesent- 
eiler. Saum lich beigetragen haben. 
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2. Dauerbruch einer Turbinenwelle 
Im ersten Beispiel soll über den Bruch einer Turbinenwelle berichtet werden, der einen 
Totalschaden einer 35-MW-Radialturbine verursachte. 
Die Bruchfläche der 84 mm dicken Turbinenwelle aus dem Werkstoff 25 CrMo 4 zeigt einen 
großen Bereich B mit einem feinkörnigen Habitus, der durch Dauerbruch entstanden ist, und 
einen verhältnismäßig kleinen Bereich mit dem Rest-Gewaltbruch C (Fig. 1a). Aus diesem 
Verhältnis von Dauerbruch — zu Gewaltbruchfläche ist zu schließen, daß der Bruch unter 
geringer Belastung erfolgte und im wesentlichen durch die Wechselbeanspruchung entstanden 
ist. 
Der Dauerbruch nimmt von einer kleinen Oberflächenbeschädigung A, die ‚durch eine 
Elektrodenzündung entstanden ist, seinen Ausgang. Das Schliffbild aus diesem Bereich zeigt 
kleine Anrisse und eine Aufhärtung, die als ursächlich für den Dauerbruch anzusehen sind 
(Fig. 1b). 
3. Übertemperatur in einem Motorlager 
Im Rahmen der Klärung der Explosionsursache eines Antriebsmotors von einem 
Kesselfrischlüfter wurde das Schmierfett des Wälzlagers auf sein Verhalten bei höherer 
Temperatur untersucht. Hierbei ergab sich, daß die Selbstentzündungstemperatur des 
Schmierfetts bei ca. 360° C liegt. Es wurde nun vermutet, daß der durch Erhitzung des 
Schmierfetts entstehende Öldampf durch den Kühlluftstrom in den Motor gelangte und die 
Explosion auslöste. 
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