Die gebräuchlichsten Schleif- und Poliermethoden sind die mechanischen. Sie sind körner
Hauptgegenstand dieser Ausführungen; die anderen in Fig. 1 außerhalb des schraffierten metall
Bereichs aufgeführten Methoden werden nur zu gelegentlichen Vergleichen herangezogen. Körnu:
Das mechanische Schleifen und Polieren kann in der metallographischen Praxis von Hand auf von los
feststehenden oder rotierenden Unterlagen und automatisch auf vibrierenden oder rotie- Bei jed
renden Scheiben durchgeführt werden. Zum Schleifen werden außerdem häufig noch ein Ma
umlaufende Bänder benützt. Obgleich zwischen diesen Ausführungsarten des mechanischen begleit
Schleifens und Polierens gewisse Modifizierungen im Abtragsmechanismus bestehen, gibt es Zusätz
grundlegende Zusammenhänge, die allgemeingültig sind. Beurte
angeste
3. Mechanismen der mechanischen Abtragung
4. Ver!
Beim mechanischen Schleifen und Polieren wird das Material hauptsächlich aufgrund der Beide
Schneidwirkung von Schleif- und Poliermitteln in Form von Spänen aus der Oberfläche nicht
herausgeschnitten. Dabei hinterbleiben Kratzer, Verformungen und unter bestimmten unterd
Umständen auch Verschmierungen als Bearbeitungsspuren, die mit abnehmender Korngröße Oberfl:;
der Schleif- und Poliermittel und abnehmendem Anpreßdruck schnell abnehmen. Vereinzelt hierfür
wird auch in den feinsten Polierstufen ein Abtrag aufgrund von adhäsiven Kräften zwischen rungen
Poliermittel und Probematerial postuliert‘ *. So ein Effekt ist nicht auszuschließen und kann WOW
z.B. die Ursache für den Einfluß der Poliertücher auf die Abtragsleistung in den feinen Versch
Polierstufen sein. Er erscheint jedoch zweitrangig, da er den starken Einfluß der Kornform Arbeite
auf die Abtragsleistung bei ein und demselben Poliermittel nicht zu erklären vermag. In Fig
In Fig. 2 ist schematisch die Abtragsleistung und die Schmierschichtbildung in Abhängigkeit oberflä
von der Korngröße und der Anwendungsform der Schleif- bzw. Poliermittel wiedergegeben. Oberfl:
Mit zunehmender Korngröße ist ein Anstieg der Abtragsleistung und ein linearer Abfall des Polierp
Materialflusses angenommen. In Wirklichkeit sind die Verhältnisse vor allem im Polierbereich markie;
durch den Einfluß anderer Parameter unübersichtlich °!?, Die durchgezogenen Geraden in verforn
Fig. 2 bringen zum Ausdruck, daß mechanisches Schleifen und Polieren hinsichtlich der sich eir
Abtragsmechanismen vieles gemeinsam haben. Das Polieren kann überwiegend als verfeiner- abkling
tes Schleifen angesehen werden; eine Abgrenzung zwischen Schleifen und Polieren ist nicht festgest
prinzipieller Art, sondern eher willkürlich. Der in Fig. 2 angegebene kontinuierliche Verlauf Verfor:
ist allerdings in der Praxis nicht zu realisieren, weil fest auf Papier oder Scheiben gebundene Oberflä
Schleifmittel unterhalb einer bestimmten Korngröße nicht herstellbar sind. Unterhalb der in Fig,
„kritischen“ Korngröße kommen Poliermittel-Aufschlämmungen als Pasten oder Suspen- die eine
sionen zur Anwendung. Hierbei sind die Körner lose oder gar nicht gebunden. Sie können polierte
dem Polierdruck besser ausweichen als die festgebundenen,- was eine Erniedrigung der Die übe
Abtragsleistung und eine Erhöhung des Materialflusses zur Folge hat. Dadurch erklärt sich vielen |
der Sprung in der Kurve der wahren Abtragsleistung und des realen Materialflusses (Fig. 2). VerfoIt
Bei diesem Sprung in den Kurven, also beim Übergang von festgebundenen auf nicht oder Hierauf
lose gebundene Schleif- und Poliermittel, wird willkürlich die Grenze zwischen Schleifen und dem Ät
Polieren gelegt. Fig. 3 a
Der beim mechanischen Schleifen und Polieren von Metallen häufig beobachtete Materialfluß gleichm
durch plastisches Fließen wird im wesentlichen durch rollende Polier- oder Schleifmittel- eingebr:
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