Full text: Fortschritte in der Metallographie

Oberfläche abrollen, ist eine gewisse Verformung bei endlicher Korngröße nicht zu 
bt, die vermeiden. 
ung ist | nn 
mungs- 5.3 Druck, Zeit und Geschwindigkeit 
zen der Während sich eine Erhöhung dieser drei Einflußparameter vorteilhaft auf die Abtragsleistung 
ıßpara- auswirkt, ist ihr Einfluß auf die Verformungstiefe und den Materialfluß negativ zu beurteilen 
ung die (Fig. 6). Vor allem auf den Materialfluß wirken sich Druck, Zeit und Geschwindigkeit 
iher zu negativ aus. Demgegenüber ist ihr Einfluß auf die Verformungstiefe nur im Bereich unterhalb 
n ihrer des Sättigungswertes von Interesse (Fig. 6b). Das setzt natürlich voraus, daß der Druck, 
‚eichen dessen Wechselwirkung mit der Verformungstiefe ähnlich wie der Zusammenhang zwischen 
günstig Korngröße und Verformungstiefe ist, sehr klein sein muß. Nur dann liegt nämlich der 
n bzw. Einfluß des Anpreßdrucks unterhalb desjenigen der Korngröße (vgl. Abschnitt 5.4 und 
ials alle Fig. 80). 
ist, ist 
us von 5.4 Medium 
Wenn das den Schleif- und Polierprozeß umgebende Medium das Probenmaterial aufzulösen 
imstande ist, dann wirkt sich das durchweg im positiven Sinne aus: Die Abtragsleistung wird 
erhöht, Verformung und Schmierschicht werden abgebaut (Fig. 6). Hinzu kommt, daß auch 
en. Das das an den Schneidkanten der Schleif- und Poliermittel haftende abgetragene Probenmaterial 
leifmit- abgelöst und damit die Schneidfähigkeit regeneriert wird. Diese Vorteile werden beim 
schicht- Zwischenätzen und Ätzpolieren ausgenutzt). 
genüber Weiterhin kann das umgebende Medium den Schleif- und Polierprozeß noch über die 
Veränderung der Grenzflächenaktivität beeinflussen. Wie schon aus Fig. 3b klar geworden 
ist, klingt die Verformung ins Probeninnere hin ab. Das geht auch aus Fig. 8 hervor, in dem 
die Abklingkurven der Verformung von Elektrolytkupfer wiedergegeben werden. Als Maß für 
die Verformung dienen dabei die Halbwertsbreiten der letzten Linien von Röntgen-Rück- 
igenden strahl-Aufnahmen, die in verschiedenen Abständen von der Anfangsoberfläche gemacht 
Verfor- wurden! ?, 
Wie ersichtlich, ist die Verformungstiefe beim Trockenschleifen (Fig. 8a) bei sonst gleichen 
Fall des Bedingungen geringer als beim Naßschleifen (Fig. 8b). Außerdem geht aus den Fig. 8a und b 
ens und hervor, daß die Verformungstiefe mit zunehmender Korngröße abnimmt. Die Unterschiede 
eitsgang zwischen Naß- und Trockenschleifen machen sich allerdings nur bei geringem Druck 
rImungs- bemerkbar, bei einem kritischen Druck mündet die Verformungstiefe in einen Grenzwert ein, 
ssern im der auch bei weiterer Drucksteigerung nicht überschritten wird (Fig. 80). 
Für die Die Erscheinung, daß das plastische Fließen in einem Material um so eher einsetzt je 
‚7 zwei oberflächenaktiver das umgebende Medium ist, wird nach ihrem Entdecker auch Rehbinder- 
Effekt genannt!? bis 20 Natürlich kommen als grenzflächenaktive Medien Gase ebenso in 
‚ern auf Frage wie Flüssigkeiten. In Fig. 9 ist der Einfluß von Medien mit unterschiedlicher 
; starken Grenzflächenaktivität auf die Schleiffestigkeit (=reziproker Abrieb) von Quarz unter 
alprozeß Standardbedingungen dargestellt**. Diese beachtlichen Unterschiede sind bei duktileren 
ung der Materialien nicht so ausgeprägt. Immerhin schließt die Existenz des Rehbinder-Effekts mit 
auf der Sicherheit aus, daß die Verformungstiefe in naßgeschliffenen Proben geringer ist als in 
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