Full text: Fortschritte in der Metallographie

trockengeschliffenen, was ja bei der Einführung des Naßschleifens vor ca. 10 bis 15 Jahren gem: 
als ein besonderer Vorteil hervorgehoben wurde? ! poli 
Schl 
6.s Qual 
„ Schlußfolgerungen 
sicht 
Einige Folgerungen der in den vorhergehenden Abschnitten gemachten Aussagen auf die Dur 
optimale Durchführung des mechanischen Schleifens und Polierens sollen anhand von Fig. 10 zust: 
gezogen werden. Wird vorausgesetzt, daß ein scharfkantiges, hartes Schleif- und Poliermittel noc} 
benutzt wird, das keinen merklichen Materialfluß bedingt, dann ergeben Rauhtiefe und Meß! 
Verformungstiefe die Gesamttiefe der gestörten Oberflächenschicht. Während die Rauhtiefe Obe:ı 
mit zunehmender Korngröße der Schleif- und Poliermittel stetig ansteigt, mündet die Wert 
Verformungstiefe nach anfänglich schnellem Anstieg in einen Grenzwert ein. Die Kenntnis betr 
der in Fig. 10 dargestellten Verhältnisse ist für die praktische Durchführung wichtig, da die versc 
Kurven beim mechanischen Schleifen und Polieren rückwärts, d. h. in Richtung abnehmen- setzt 
der Korngröße durchlaufen werden. Oft wird nur darauf geachtet, nur die Rauhigkeiten, bewi 
nicht aber die Verformungsschicht abzutragen. Es hat jedoch keinen Sinn, lange in den den ı 
groben Schleif- und Polierstufen zu arbeiten, da die Verformungstiefe merklich erst von der Aus 
Körnung 400 an abnimmt. Es ist also zweckmäßig, länger in den feinen Polierstufen unter unte: 
leichtem Druck zu arbeiten. Polie 
Allerdings kann bei mehrphasigen Proben zwischen Phasen unterschiedlicher Härte ein elekt 
starkes Relief entstehen, das bei manchen Untersuchungen stört. Durch Verwendung harter verm 
Unterlagen kann die Gefahr der Reliefbildung ebenso wie die der Randabrundung verkleinert versc 
werden. beha: 
Fig. 10 bringt auch zum Ausdruck, daß durch mechanisches Schleifen und Polieren eine merk 
völlig verformungsfreie Oberfläche nicht realisiert werden kann, da hierzu entweder die len!5 
hypothetische Korngröße Null notwendig wäre oder alle Schnittkanten der Polierkörner in mehr 
so günstigem Anstellwinkel angeordnet sein müßten, daß die Verformung von den bzw. 
abgehobenen Spänen und nicht von der kompakten Probe aufgenommen wird. Außer beim Anga 
Mikrotomschneiden hat jedoch keiner dieser Grenzfälle eine praktische Bedeutung. Zum gema 
völligen Abtrag der Verformungsreste ist, wie schon erwähnt, ein kurzes Lösungsätzen Ursac 
geeignet. 
Trotz gewisser Einschränkungen für den Routinebetrieb kann grundsätzlich auch durch 72 
mechanisches Schleifen und Polieren eine für die Praxis ideale Schliffoberfläche mit nahezu CA 
„atomarer‘“ Rauhigkeit, wie sie bei Spaltflächen vorliegt, erzielt werden. Das geht aus Fig. 11 Beim 
hervor, in dem die Abhängigkeit des mikrophotometrisch gemessenen Reflexionsvermögens von £ 
von der Wellenlänge im sichtbaren Spektralbereich aufgetragen ist?” 23 Das Reflexionsver- und 
mögen ist ein sehr empfindliches Maß für die Qualität von Oberflächen und eignet sich daher Beart 
hervorragend zur Überprüfung der Wirksamkeit der einzelnen Polierverfahren. Die einzelnen lisiert 
Kurven in Fig. 11 beruhen auf Ergebnissen von Messungen an Gold- und Kupferoberflächen, Polie1 
die nach verschiedenen Methoden poliert worden sind. Es ist zu erkennen, daß die durch klarge 
Diamantpolieren, Mikrotomüberschneiden mit einem Diamantmesser und elektrolytisches z.B. 
Polieren erzeugten Oberflächen ein fast so gutes Reflexionsvermögen aufweisen wie die allein 
Einkristallflächen, die von M. Otter?* nach dem Drudeschen Verfahren im Vakuum Annä 
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