Fortschritte in der Bildanalyse
MICHAEL COLE
(Image Analysing Computers Ltd., Metals Research Ltd., Cambridge, England)
1. Einleitung
In den letzten 6 Jahren wurden 300 Quantimets installiert. Die hierbei gesammelten Erfah-
rungen führten zu zahlreichen Verbesserungen, von denen bereits viele beim neuen Quanti-
met 720 berücksichtigt sind. Eine Reihe weiterer Verbesserungen sind bei der Konzeption
des Gerätes eingeplant worden, müssen jedoch noch von der Entwicklungsabteilung durch-
konstruiert werden.
2, Fortschritte in der Bildanalyse
Die vorliegende Arbeit beschränkt sich auf jene Fortschritte in der Bildanalyse, welche für
die Anwendung in der Metallographie am bedeutendsten sind. Man kann sie in zwei Gruppen
zusammenfassen:
a) Verbesserungen, die zu einer größeren Genauigkeit der Messungen beitragen
b) Entwicklungen, die das Spektrum der Probleme, die bearbeitet werden können, erweitern.
2,1. Genauigkeit der Messungen
2.1.1. Die Fernsehkamera
Im Quantimet 720 wurde die Genauigkeit, mit der eine Bildanalyse durchgeführt werden
kann, durch zahlreiche Konstruktionsdetails verbessert. Dies gilt sowohl für die Abtastung,
mit der das optische Bild in ein elektrisches Signal umgesetzt wird, als auch für die Logik,
mit der das elektrische Signal analysiert wird.
In der älteren Ausführung wurden zur Bildwandlung normale handelsübliche Fernsehkameras
benutzt. Die Erfahrung hat gezeigt, daß das Verfahren, nach dem Fernsehkameras Bilder
abtasten, wohl zur Übertragung sichtbarer Bilder von beweglichen Objekten auf einem
gedrängten Wellenband ideal ist, daß jedoch der Bildinhalt nicht so vollständig erfaßt wird,
wie es mit einer Vidikon- oder Plumbikon-Röhre möglich ist.
Eine Fernsehkamera muß bewegte Bilder „anhalten‘‘. In der Bildanalyse kann das Bild für
die Zeit der Messung stets angehalten werden. Um Bewegungen festzuhalten, müssen die
Fernsehkameras das Bild häufig abtasten — 50 oder 60mal je Sekunde. Beim Abtasten mit
derart hoher Geschwindigkeit verliert man im Auflösungsvermögen und im Verhältnis: Signal
zu Rauschen mindestens um den Faktor 4 im Vergleich zu einer Abtastung mit kleinerer
Geschwindigkeit.
Fernsehkameras tasten zunächst 313 Zeilen in 1/50 sec ab. Dann wird im Zeilensprungver-
fahren in einer weiteren 1/50 sec eine zweite Gruppe von 312 Zeilen abgetastet, wobei
jeweils eine Zeile zwischen zwei Zeilen der ersten Gruppe geschrieben wird. Insgesamt
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