Quantitative Metallographie am Beispiel der Karbidverteilung
in Werkzeugstählen
H. P. HOUGARDY, A. ROSE
(Max-Planck-Institut für Eisenforschung, Düsseldorf)
Die quantitative Gefügebeschreibung bildet die grundsätzliche Voraussetzung für eine zahlen-
mäßige Darstellung des Zusammenhanges zwischen dem Gefügeaufbau und den Eigen-
schaften. Die Zahl der zu messenden Parameter hängt von der Ausbildung des Gefüges ab.
‚enlänge, Ein’ vergleichsweise einfaches System stellen die Werkzeugstähle mit einer weitgehend ein-
heitlichen Grundmasse und eingelagerten rundlichen Karbiden dar, die vor allem gut sichtbar
gemacht werden können. Doch selbst in diesem einfachen Gefüge müssen die Karbidmenge
als Mittelwert über den vorliegenden Querschnitt, die örtliche Karbidverteilung, die
/ Anordnung in Zeilen sowie die räumliche Größenverteilung bestimmt werden. Die Mittel-
. wertbildung der Menge setzt eine Messung über den zu beurteilenden Querschnitt voraus und
zU muß daher automatisch ausgeführt werden. Die Messung der örtlichen Menge verlangt eine
BL ortsabhängige Registrierung, die Berechnung der Größenverteilung erfordert eine einwand-
FA freie Messung der Flächenanschnitte. Hier spielen vor allem die Aufspaltung von Teilchen bei
A der Klassierung sowie eine ungenügende statistische Verteilung eine besondere Rolle. Eine
= Automatisierung erfolgt über den Anschluß eines Gerätes zur Bildanalyse an einen Digital-
m rechner, der darüber hinaus die Möglichkeit gibt, die räumliche Größenverteilung aus der
a Anschnittsverteilung zu errechnen. Die durch die Aufspaltung und eine ungenügende
statistische Verteilung entstehenden Fehler können in einem bestimmten Umfang beseitigt
ıs werden.
(Bei Redaktionsschluß lag kein Manuskript vor.)
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