Eine andere, für Stähle typische Gefügeform stellen die Netzwerksanordnungen dar. Für ein z
Gefüge mit einem gleichachsigen Netzwerk sind die Auswertungsergebnisse in Fig. 4d L
zusammengefaßt. Die praktisch gleich aussehenden Schnittlängenverteilungskurven sind Z
sattelförmig und durch zwei weit auseinanderliegende, gleich hohe Maxima und durch ein f
dazwischen sehr tief liegendes Minimum gekennzeichnet. Die Lage der Maxima im Bereich a.
kleiner Schnittlängen entspricht den Knotungsstellen im Gefüge mit den eng beisammen
liegenden Gefügeelementen, während die Lage der Maxima im Bereich großer Schnittlängen
als ein Maß für die Maschenweite des Netzwerkes angesehen werden kann. Die Minimawerte 5
liegen nahezu bei der Häufigkeit Null, so daß es sich jeweils um zwei voneinander getrennte A
Verteilungen handelt. Dies kommt auch im stufenförmigen Verlauf der Summenhäufigkeits- I
kurven zum Ausdruck. Die Zentralwerte L;o liegen zufolge der hohen Anzahl kleiner eı
Schnittlängen sehr niedrig. G
Bei Auswertung eines gestreckten Netzwerkes kommt man jedoch zu ganz anderen w
Ergebnissen (Fig. 4e). Die wieder sattelförmigen Verteilungskurven unterscheiden sich L
erheblich voneinander. Vor allem zeigt die Lage der Maxima im Bereich großer Schnittlängen P
eine ausgeprägte Richtungsabhängigkeit, entsprechend der Maschenweite des Netzwerkes in Ü
verschiedenen Richtungen. In der Längs- oder 0°-Richtung liegt dieses Maximum bei einem g:
sehr großen L.„„-Wert, in der 45°-Richtung bei einem vergleichsweise kleineren und bei Zi
einem noch kleineren in der Querrichtung oder 90°-Richtung. Trotz der logarithmischen 16
Darstellung ist die Richtungsabhängigkeit der L..„,-Werte im Bereich großer Schnittlängen el
deutlich erkennbar; sie kann als Maß für den Streckungsgrad des Netzwerkes herangezogen di
werden. E
Kennzeichnend für das Vorliegen einer Textur ist ferner die starke Richtungsabhängigkeit E
der Höhe der beiden Häufigkeitsmaxima. In der Längsrichtung liegt das Häufigkeits- u
maximum im Bereich kleiner Schnittlängen erheblich höher, in der Querrichtung hingegen \
erheblich niedriger als im jeweils zugehörigen Bereich großer Schnittlängen. Aus den d;
Summenhäufigkeitskurven ist der Richtungseffekt ebenfalls erkennbar. Bei konstanter T
Gesamtmeßstrecke bei der Linearanalyse ist in der Längsrichtung die: Schnittzahl der w
Maschen des Netzwerkes relativ klein im Vergleich zur Schnittzahl, die auf die kleinen M
Meßlängen der Knotungsstellen des Gefüges kommt, weshalb auch der Zentralwert Ls;o klein L:
ist. Im Gegensatz dazu ist der Zentralwert in der Querrichtung verhältnismäßig groß, im kı
vorliegenden Falle mehr als doppelt so groß. Der Richtungseffekt wird somit auch durch die de
Zentralwerte angezeigt. M
Eine zeilenförmige Gefügeanordnung kann als gestrecktes Netzwerk mit sehr großer B
Maschenweite aufgefaßt werden. Die bei der Auswertung solcher Gefüge erstellten S
Verteilungskurven werden daher ähnliche Merkmale aufweisen (Fig. 4f). Wieder ergeben sich ei
sattelförmige Schnittlängenverteilungskurven, bei denen die Höhe der beiden Häufigkeits- gr
maxima eine starke Richtungsabhängigkeit zeigt. Sehr stark richtungsabhängig ist ferner die ar
Lage der Extrempunkte dieser Kurven auf den Abszissen. be
Bei der Auswertung von Zeilengefügen sind grundsätzlich unendlich lange Schnittlängen A
zwischen den Zeilen denkbar. Wenn aber bei der Durchführung dieser Auswertung die Ze
Begrenzung der Schnittlängen in der hellen Phase nicht durch dunkle Phasenelemente, D:
sondern nur durch die Meßstreckenlänge erfolgte, wurde, wie in solchen Fällen üblich, für die di
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