Full text: Fortschritte in der Metallographie

t dieser Nach der Reaktionsspitze des Eutektikums bei 548°C verläuft die Kurve vorerst horizontal. 
seinfluß Das Aufschmelzen des Mischkristalles setzt dann bei 570°C (identisch mit der Temperatur 
des Gleichgewichtsschaubildes) ein und schließt somit nicht unmittelbar an das Auf- 
‚5, 1,2, schmelzen des Eutektikums an. Der sehr flache und leicht gekrümmt verlaufende Kurven- 
ich den anstieg deutet auf ein langsames Anschmelzen des Mischkristalles hin. Dies ist verständlich, 
da der Mischkristall selbst in den Randbereichen einen Kupfergehalt aufweist, der wesentlich 
geführt. unter dem des Gleichgewichtes liegt. Man kann daher annehmen, daß dieser erste Reaktions- 
ablauf des Aufschmelzens von der Diffusion des Kupfers aus dem bereits aufgeschmolzenen 
sentlich Eutektikum in die Randbereiche des Mischkristalles bestimmt wird. 
ınd der Die Abweichung bei 604°C zeigt das Aufschmelzen der eisenreichen intermetallischen Ver- 
auf ein- bindung an und hat mit dem eigentlichen Problem nichts zu tun. 
nm sind? Bei 639°C kommt es zu einem sprunghaften Kurvenanstieg, was nur so erklärt werden kann, 
daß plötzlich mehr Wärme pro Zeiteinheit verbraucht wird. Dies könnte beispielsweise durch 
einen örtlich begrenzten höheren Kupfergehalt oder durch einen höheren Anteil eines Misch- 
kristallbereiches einer bestimmten Konzentration hervorgerufen werden. Beide Vor- 
stellungen würden einen diskontinuierlichen Verlauf des Aufschmelzvorganges möglich 
erscheinen lassen. Da aber in der Sondenspur (Fig. 7) keine Unstetigkeiten in der Kupfer- 
egierung konzentration vorliegen, kann die erste Vermutung fallengelassen werden. Eine Erklärung 
e durch- hierfür ist, daß bei dieser Sprungstelle die Gleichgewichts-Temperatur der Randzone des 
zsätzung noch nicht aufgeschmolzenen Mischkristalles erreicht wird. Der steile Anstieg bei 639°C bis 
Die hell 647°C. dürfte dabei auf einen Überhitzungseffekt zurückzuführen sein. Danach verläuft die 
tenform Aufschmelzkurve linear bis 660°C; dies deutet auf ein kontinuierliches Weiterschmelzen hin. 
und ein Bei 660°C tritt eine zweite Knickstelle auf, die das Aufschmelzen des inneren kupferarmen 
ektikum Dendritenskelettes anzeigt. Im Gefügebild (Fig. 1) ist dies der deutlich abgegrenzte helle 
| Innenbereich. Der nach dieser Knickstelle noch steilere Kurvenanstieg in Fig. 3 weist darauf 
2, daß hin, daß innerhalb eines sehr engen Temperaturbereiches ein relativ großer Anteil des Misch- 
‚eist, der kristalles aufschmilzt. Da 660°C wesentlich über der Liquidustemperatur der Legierung 
twa 1:3, AICu 4,5 liegt, kann man schließen, daß dieser Mischkristallbereich eine sehr niedere Kupfer- 
kum hin konzentration, die ebenfalls unter der Gleichgewichtskonzentration liegt, aufweisen muß. 
Dies wird im nächsten Abschnitt auch durch die Erstarrungskurve bestätigt. 
folgende Interessant ist, daß diese Knickstellen auch bei einer noch langsameren Aufheizungs- 
geschwindigkeit auftreten, wie dies in Fig. 4 zu sehen ist. Ein Vergleich mit dem vorangegan- 
tark aus- genen Bild zeigt, daß die Knicktemperaturen nicht wesentlich verschoben werden. 
ıperatur- Welche Schlüsse lassen sich nun aus diesen Beobachtungen ableiten? 
\nnahme 
dies ein 1. Das erste Anschmelzen des Mischkristalles ist nur über eine Diffusion des Kupfers vom 
. Eutektikum in den Mischkristall möglich. 
eichnete 2. Das starke Aufschmelzen des Mischkristalles setzt erst bei höheren Temperaturen ein. 
ektikum Dies deutet darauf hin, daß der Großteil des Mischkristalles relativ kupferarm ist — eine 
rden. Beobachtung, die auch durch Sondenuntersuchungen mehrfach bestätigt wurde. 
n gEBCN- 3. Das Auftreten einzelner Knickstellen zeigt wiederum an, daß die Kupferkonzentration 
das Auf- nicht linear vom Zentrum zum Rand des Kornes hin ansteigt. Die unterschiedliche 
Neigung des Kurvenanstieges wird dabei vom jeweiligen Anteil des aufzuschmelzenden 
3523
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.