Im System A (Fig. la) wird der analoge Meßwert über einen Verstärker auf einen Spannungs-
frequenzumsetzer gegeben, dessen Ausgangsfrequenz sich linear mit der Eingangsspannung
ändert. Diese, in ihrer zeitlichen Abfolge der Eingangsspannung proportionalen Zählimpulse,
werden von einem Vorwärts-Rückwärts-Zähler registriert, wobei eine Unterscheidung der
Polarität der Eingangsspannung im Vergleich zur O-Linie möglich ist. Die über ein vorge-
gebenes Zeitintervall integrierte Eingangsspannung wird mit einem am Versuchsbeginn
eingestellten Sollwert verglichen. Gleichzeitig wird der Zählerstand auf einer Ziffernanzeige ;
angezeigt. Das Ergebnis des Soll-Ist-Wertvergleichs wird durch eine Steuerlogik, deren Aus- :
gänge dem überwachten System mitteilen, ob die Meßgröße erhöht oder verringert werden ;
soll, ausgewertet. ;
Im Beispiel B (Fig. 1b) gibt ein Winkelkodierer, der die Position eines Zählrohres in einem
Goniometer anzeigt, Richtungsimpulse, die über einen Richtungsdiskriminator in einem Vor-
wärts-Rückwärts-Zähler registriert werden. Um eine bestimmte vorgewählte Winkelposition
anzufahren, wird der vorgegebene Sollwert mit dem im Vorwärts-Rückwärts-Zähler
gespeicherten Winkelwert des Winkelkodierers verglichen. Aus diesem Vergleich wird
wiederum ein Steuerungssignal für die Verstellrichtung des Goniometers abgeleitet. Die
erreichte Winkelposition wird anhand des Zählerstandes auf einer Ziffernanzeige dargestellt.
Dieser einfache Vergleich mag zeigen, daß es in der gesamten Meß-, Steuer- und Regeltechnik
nur eine relativ beschränkte Anzahl von Funktionsgruppen gibt, die durch geeignete
Kombinationen zu „maßgeschneiderten‘“ Systemen aufgebaut werden können. Einen Über-
blick über häufig verwendete analoge und digitale Funktionsgruppen zeigen die Tabellen 1
und 2.
Diese Konzentration auf häufig wiederkehrende Funktionsgruppen macht sich das
DATACARD-System zunutze, indem jeweils einzelne elektronische Funktionsgruppen auf
Steckkarten konzentriert werden. Eine solche Steckkarte ist beispielsweise in Fig. 2 dar-
gestellt.
Durch den konsequenten Einsatz von elektronischen Funktionsgruppen wird dem Metall-
kundler der Entwurf und Aufbau von Meß-, Regel- und Steuersystemen überhaupt erst
ermöglicht. Aber auch dem geübten Elektroniker kann eine Zeitersparnis bis zu 75 bis 80 %
der gesamten Realisierungszeit eines Logiksystemes durch die Ausschaltung der außerordent-
lich zeitaufwendigen Herstellungsschritte der Printplatten angeboten werden.
3. Zusammenfassung
Auf die Möglichkeit, durch geeignete Kombinationen von Funktionsgruppen individuelle
Meßwerterfassungssysteme und Steuerungen im metallkundlichen Labor aufzubauen, wurde
hingewiesen und ein elektronisches Baukastensystem kurz besprochen.
Von entscheidender Bedeutung für die Praxis ist dabei die Tatsache, daß es durch die Ent-
wicklung der integrierten Schaltkreise und die daraus resultierenden Steckkartensysteme
möglich geworden ist, auch ohne elektronische Detailkenntnisse Systeme zu entwerfen, die
sich sehr genau den anwendungstechnischen Bedürfnissen anpassen. Dies bringt den großen
Vorteil mit sich, daß der experimentell arbeitende Metallkundler die Funktion eines für ihn
bestimmten Gerätes weitestgehend mit den Erfordernissen seiner Versuchsanordnungen
abstimmen kann.
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