M. G. Lozinsky‘” hat Härte/Temperatur-Kurven von vielen Metallen aufgenommen und
dabei die in Fig. 5 dokumentierte Analogie zu ihren E-Modul/Temperatur-Kurven fest-
Evropa gestellt. Während die lineare Beziehung bei Raumtemperatur noch durch viele Streuungen
Prüfung gestört ist, wird sie bei 500 und 800°C zunehmend eindeutiger. Von den mit relativ
t SE geringem Aufwand zu messenden Härte/Temperatur-Kurven kann man also auf das elastische
x te-Bin- Verhalten des betreffenden Werkstoffes in diesem Temperatur-Bereich schließen.
Smikrös- Vergleichende Untersuchungen von Härte und Festigkeit bzw. Zeitstandfestigkeit bei
WU höheren Temperaturen haben ebenfalls Zusammenhänge ergeben, wie in Fig. 6 für Molybdän
reich iS und Wolfram nach einer Untersuchung von E. R. Petty und H. O’Neill?* gezeigt wird. Hier
} SA sind ist die Vickershärte gegen den Logarithmus der Zeitstandfestigkeit aufgetragen. Die unteren
NERAL beiden Geraden geben die Relation zwischen der 1000h-Festigkeit von Molybdän bzw.
ySdensn Wolfram und der Härte bei 870, 980 und 1090°C wieder. Ein analoger einfacher
EINEM Zusammenhang ist in Fig. 6 oben für 2 andere Molybdän-Werkstoffe dargestellt.
Schließlich ist das Studium des Einflusses von Zusatzelementen auf den Verlauf von Härte/
Temperatur-Kurven eines Metalles besonders aufschlußreich. So haben E. Schmidtmann
et al.” den Einfluß des Kohlenstoff-Gehaltes auf die Warmhärte von Eisen in einem
HV = f(T)-Diagramm festgehalten. Während die Härte von Reineisen mit steigender
<op, also Temperatur monoton abfällt bis zu einer Unstetigkeit beim Az-Punkt der a-y-Umwandlung
; erprobt oberhalb 900°C, weisen die HV-Kurven der Fe-C-Legierungen oberhalb 200° einen mit dem
Kohlenstoff-Gehalt zunehmenden Anstieg auf. Hierfür geben die Autoren die Deutung, daß
Zugbean- das Fließen des Stahls beim Härteeindruck behindert wird, weil Kohlenstoff-Atome zu den
rend der Versetzungen diffundieren und diese beim Wandern behindern. Der A,-Punkt des
Messung eutektoiden Zerfalls bei 720°C dokumentiert sich durch einen Härte-Peak. — Ferner haben
en Gerät E. Schmidtmann et al.? den Einfluß der Legierungs-Elemente Kupfer, Chrom, Nickel und
‚ bei der Silizium auf die Härte/Temperatur-Kurven von Eisen und auf die Diffusion von Kohlenstoff
also das im Eisen untersucht.
ıg durch Weitere Anwendungs-Möglichkeiten zitieren M. Semlitsch und E. B. Bergsman®>.
»kristalli- 4. Zusammenfassung
srohärte- Die Mikrohärte-Prüfung im Heizmikroskop ist eine einfache Methode zur raschen Unter-
suchung der Temperaturabhängigkeit von mechanischen und physikalischen Eigenschaften.
ch: und Besonders vorteilhaft ist, daß eine ganze Härte/Temperatur-Kurve an einer einzigen kleinen
we x Probe aufgenommen werden kann. Man ist dadurch in der Lage, bei der Entwicklung von
daß die warmfesten Legierungen eine Vorauswahl auf Grund solcher Härte/Temperatur-Kurven zu
ngen hat treffen, ehe man wesentlich aufwendigere Warmfestigkeitsuntersuchungen beginnt. Es lassen
ETC: sich die Temperaturabhängigkeit der Duktilität und Warmverarbeitbarkeit eines Werkstoffes
. . sowie die Auswirkung von Wärmebehandlungen vorprüfen. Diffusions- und Rekristallisations-
Re vorgänge können isotherm verfolgt und polymorphe Umwandlungen festgestellt werden.
rven V
für eine
n-Fläche;
e Fläche,
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