empfind- Beispiel 4: Einen nützlichen Beitrag zur Deutung eines Schliffbildes (Fig. 7b) konnte die
ttsfenster Aufnahme 7a leisten, in der neben feinteiligem Zementit zwei Gitter von M;, 3C656-Phasen (M
ffen, daß bedeutet die Metalle Fe, Cr oder Mo) mit den kubischen Konstanten a = 10,633 kXE und
Blech als a= 10,54 kXE beobachtet wurden. Dabei läßt der untere Film, bei dessen Belichtung die
Kammer Probe nicht gedreht wurde, als zusätzliche Einzelheit erkennen, daß dem M, 3 C6-Karbid mit
menfällt. der größeren Gitterkonstante, das die höheren Chromgehalte aufweist“ > 5, erheblich gröberes
ennflecks Korn zukommt als der chromärmeren und molybdänreicheren Kristallart. Die Drehung der
. kontinu- Probe (oberer Film) läßt diesen Unterschied verschwinden.
Beispiel 5: Weiterhin sei die Schliffuntersuchung von Stählen genannt, die im Rahmen von
Versuchen über Desoxydation, Entschwefelung und Abbinden von Stickstoff mit Ce versetzt
wurden. Die Suche nach CeN blieb in den Rückständen eines Stahles mit 0,22 % Ce und
ıen näher 0,01 % N auch bei schonenden Lösungsverfahren vergeblich, wogegen die Röntgenbeugungs-
untersuchung am Schliff sehr deutlich diese Kristallart erkennen ließ (Fig. 8), da die
prechend Schliffherstellung unter Ausschluß wäßriger Lösungen erfolgt war. Die Menge der tatsächlich
nd, Wenn zum Interferenzmuster beitragenden Nitride läßt sich in der Größenordnung von, 1 ug
ichtdicke abschätzen, was einem N,-Gasvolumen von etwa 0,1 mm}? unter Normalbedingungen
nsität ge- entspricht.
und einer Beispiel 6: Neben dem angeführten qualitativen Nachweis einzelner Gefügebestandteile
Volumen wurde aber auch verfolgt, inwieweit die Mengenänderungen der Phasen zahlenmäßig verfolgt
nnach die werden können, um auf diesem Wege Anhaltspunkte über die Art und Geschwindigkeit der
°n Wüstit, ablaufenden Feststoffreaktionen zu erhalten. Eine Untersuchung solcher Art über den unter-
jisen auf- eutektoiden Wüstitzerfall wurde bereits eingangs erwähnt. Eingehendere und umfangreichere
‚000 min)’ Versuche wurden an austenitischen Stählen mit 12% Ni und 18 %Cr ausgeführt, deren
des Oxids Stickstoffgehalte zwischen 0,14 und 0,44 % lagen und die bei 700° C- und 800° C-Glühun-
erkennbar gen unter Bildung des hexagonal dichtgepackten e-(Cr, Fe) 2N zerfielen. Aus dieser Arbeit®
en Mikro- seien nur die Proben mit Stickstoffgehalten von 0,44 % herausgegriffen (Fig. 9), die bei
1 bis über 700° C und 800° C reagierten. Man erkennt deutlich den bei der höheren Temperatur
hitzt, und rascheren Reaktionsablauf und die bei der Annäherung ans Gleichgewicht infolge der
bei zeigte größeren Stickstofflöslichkeit verringerte Menge des ausgeschiedenen e-(Cr, Fe) „N. Der
reits nach relative Mengenvergleich erfolgte auf Grund der durch Planimetrieren erhaltenen Integral-
ßeren Teil intensitäten bestimmter Interferenzen. Die Gewinnung einer entsprechenden Bezugs-
; abhängt. intensität für jeden Film war für die Lösung der Fragestellung von besonderer Bedeutung.
schen den Beispiel 7: Abschließend sei ein Beitrag zu einer Untersuchung über die Änderung des Mikro-
<ristalliten gefüges von warmfesten Stählen durch Zeitstandbeanspruchung” bei 550° C erwähnt. Darin
ngekörnte werden die Gefügeänderungen einerseits durch die chemische Gesamtanalyse des elektro-
ese Keime lytischen Lösungsrückstandes und des Elektrolyten, andererseits durch die Angabe der
ım dicken Kristallarten gekennzeichnet, die röntgenographisch aus Schliffaufnahmen erhalten wurden.
In Fig. 10 wird durch Schraffieren angegeben, bei welchen Zusammensetzungen die ent-
Fig. 6b, in sprechende Kristallart aufgefunden wurde, wobei in dieser Darstellung nicht erkennbar ist,
Beugungs- ob die Phase während der gesamten Dauerstandbehandlung oder nur einem Teil derselben
3Cg5-Phase beobachtbar war. Die Legierungszusammensetzung entspricht jeweils einem Chrom-Molyb-
ifttumsan- dän-Paar aus den Wertefolgen 0,35 % Mo, 0,6 % und 1 % für Molybdän sowie 0 %, 1,1 % und
2,4 % für Chrom; Kohlenstoff liegt stets bei etwa 0,15 %. Fig. 10 zeigt deutlich, wie die
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