Full text: Fortschritte in der Metallographie

‚an-Zink- Über die innere Borierung von Molybdän-Zirkonium-Mischkristallen 
JÜRGEN REXER, GERHARD ELSSNER 
(Max-Planck-Institut für Metallforschung, Institut für Sondermetalle, Stuttgart) 
1. Einleitung 
Bei der Entwicklung warmfester Werkstoffe nehmen Untersuchungen über den Einfluß fein 
verteilter Ausscheidungen einen breiten Raum ein. Einlagerungen aus hochschmelzenden 
Oxiden, Karbiden und Nitriden haben sich als besonders geeignet erwiesen. Aufgrund ihrer 
hohen thermodynamischen Stabilität zeigen sie auch als feinverteilte Phase in einer Metall- 
matrix eine relativ geringe Neigung zu Auflösungs- und Umlösungserscheinungen. Bekannte 
Beispiele sind TD-Nickel, TZM-Legierungen sowie innenoxydierte Silber- und Kupfer- 
legierungen. In ihren thermochemischen Eigenschaften sind Boride den oben erwähnten 
Verbindungen sehr ähnlich. Die Dispersionshärtung durch fein verteilte Boridpartikel wurde 
aber bislang kaum untersucht. Die vorliegende Arbeit über die innere Borierung von Molyb- 
dän-Zirkonium-Legierungen soll hierzu einen Beitrag leisten. . 
Unter innerer Borierung versteht man — analog zur inneren Oxydation! °i$ 3 _ die 
Eindiffusion von Bor in einen Mischkristall unter gleichzeitiger Ausscheidung von Boriden 
des zulegierten Metalls. Das Prinzip dieses Verfahrens geht aus Fig. 1 hervor, in dem 
schematisch der Konzentrationsverlauf des zulegierten Elementes (Nye) und des ein- 
diffundierenden Bors (Np) wiedergegeben ist. Diese Art der Borierung ist im Gegensatz zu 
einer äußeren Borierung nur möglich, wenn folgende Voraussetzungen gegeben sind: 
1. Das Borid des zulegierten Metalls hat eine stärker negative freie Bildungsenthalpie als das 
Borid des Grundmetalls. 
2. Die Diffusionsgeschwindigkeit der zulegierten Metallatome ist viel geringer als die der 
Boratome. 
3. Der Gehalt an gelöstem Legierungselement darf einen bestimmten, von der Borlöslichkeit 
im Grundmetall abhängigen Grenzwert nicht überschreiten. 
4, Die Aktivität des an der Probenoberfläche angebotenen Bors darf die Aktivität des Bors 
im metallreichsten Borid des Grundmetalls nicht überschreiten. 
Für die innere Borierung von Molybdän-Zirkonium-Mischkristallen sind diese Voraus- 
setzungen bei entsprechender Versuchsdurchführung erfüllt. 
2. Versuchsdurchführung 
2,1. Legierungsherstellung 
Als Ausgangsmaterialien dienten Molybdän mit einer Reinheit von 99,93 Gew.-% * sowie 
reactor grade-Zirkonium* . Um eine gleichmäßige Zirkoniumverteilung in den Legierungen zu 
erreichen, wurde zunächst im Lichtbogen eine Vorlegierung mit 10 At.-% Zirkonium 
erschmolzen. Daraus wurden durch Elektronenstrahlschmelzen zwei Legierungen mit 
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