Full text: Fortschritte in der Metallographie

Fig. 2 vergleicht das Relief nach Diamant- und Tonerdepolitur an einem gehärteten weißen Fig 
Gußeisen. Beide Polierverfahren ergeben ein Relief, das bei der Tonerdepolitur wohl größer ein 
und kräftiger ist, nach dem Diamantpolieren aber wesentlich mehr Einzelheiten aufweist. Au 
Schließlich ist in Fig. 3 an einem groben Martensit mit Restaustenit die interessante Tatsache der 
zu sehen, daß hier das Relief nach der Diamantpolitur kräftiger erscheint als nach der Un 
Tonerdepolitur. Offensichtlich wurde beim Tonerdepolieren der weiche Restaustenit über We. 
den Martensit geschmiert. Dies zeigt aber auch, daß bei der Tonerdepolitur der Materialfluß kra 
wesentlich größer als beim Diamantpolieren, also der Schneidprozeß der einzelnen Diamant- der 
körnchen viel ausgeprägter ist. To: 
Allgemein läßt sich bei Phasengemischen mit großen Härteunterschieden feststellen, daß Dia 
beim Tonerdepolieren mit zunehmender Polierdauer Reliefeinzelheiten verschwinden und Un 
das optische Kontrastbild schlechter wird. Pol 
Zusammenfassend kann festgehalten werden: pas 
a) Bei Gefügen mit sehr unterschiedlich harten Phasen kann bereits nach dem Schleifen ein glei 
gefügeabhängiges Oberflächenrelief vorliegen. Die 
b) Auch die Diamantpolitur läßt in den meisten Fällen ein Relief zurück, das für einen pas 
Gefügenachweis im Phasen- und Interferenzkontrast ausreichend stark ist. von 
c) Im allgemeinen ist das Relief nach der Tonerdepolitur größer als nach der Diamantpolitur; Veı 
zu langes Tonerdepolieren führt aber zu unbrauchbaren Kontrastbildern. glei 
d) Das Relief der Tonerdepolitur kann gegenüber der Diamantpolitur an Aussagekraft ver- mö 
lieren, wenn die weichere Phase verschmiert wird. WU: 
Die 
2.2 Polierrelief und Eindringhärte der Phasen pas 
Obwohl es kaum vergleichende Untersuchungen über Schleifhärte und Eindringhärte metalli- OM 
scher Phasen gibt, liegt es nahe, anzunehmen, daß beim Polieren die weicheren Phasen sch 
stärker abgetragen werden als die härteren Gefügebestandteile. Unsere Untersuchungen Da: 
ergaben, daß dies zwar für das Tonerdepolieren zutrifft, das Diamantpolieren aber zu völlig En 
anderen Resultaten führen kann. Fig. 4 zeigt ein hauptsächlich weiß erstarrtes Gußeisen nach Ta 
einer Diamantpolitur im normalen Hellfeld, im positiven und negativen Phasenkontrast sowie Wir 
im Interferenzkontrast. Beide Kontrastverfahren zeigen an, daß hier der Zementit, also die If 
wesentlich härtere Phase, gegenüber dem Perlit tiefer liegt, d.h. beim Diamantpolieren Wal 
stärker abgetragen wurde. Diese eigenartige Reliefausbildung ist aber nicht nur auf Gußeisen sch 
beschränkt. seit 
In Tabelle 1 sind alle von uns untersuchten Phasengemische zusammengestellt. Bei den rechts auf 
angeführten Phasengemischen ergibt sich nach dem Diamantpolieren wie beim Tonerde- mit 
polieren eine Korrelation zwischen der Eindringhärte der einzelnen Phasen und dem Ober- Bei 
flächenrelief. Links stehen jene Phasengemische, bei denen nach dem Diamantpolieren die Die 
härtere Phase tiefer liegt. Man erkennt, daß nicht nur die Härte der Phase, sondern auch die lisc 
Art der Phasenkombination die Ausbildung des Oberflächenreliefs beeinflußt. vor 
Die weitere Untersuchung dieses Effektes befaßte sich zunächst mit der Frage, wie sich abs 
Tonerde- und Diamantpolitur auf ein bestimmtes, bereits vorhandenes Relief auswirken. In In 
Fig. 5 sind drei Polierzustände an einem Walzenhartguß im Interferenzkontrast festgehalten. Hel 
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