2. Elektrolytisch-mechanisches Schleifen hat
Für das Schleifen war ein Verfahren, das diese Voraussetzungen erfüllt, bislang nicht Nic
bekannt. Es lag aber nahe, analog zum Wischpolieren eine beschleunigte Einebnung der klaı
Oberflächen in Verbindung mit einem Abbau von Verformungsschichten durch kombi- Das
nierten elektrolytisch-mechanischen Abtrag zu erreichen. Über die Entwicklung dieses Ver- intc
fahrens wurde kürzlich berichtet2. Es wird eine normale Rotorschleifmaschine mit Naß- von
schleifeinrichtung verwendet, die mit perforiertem Papier oder SiC-Gitterleinen versehen
wird. Um die mechanische Abtragskomponente zu reduzieren und eine möglichst geringe 4. C
Zentrifugierung des Elektrolyten zu erreichen, wird die Drehzahl auf < 200 U/min herab- Es
gesetzt. Als Universalelektrolyt für alle Fe-C-Legierungen wird heute eine 10%ige rn
Ammoniumpersulfatlösung verwendet. Die benötigte Stromdichte liegt bei 20 bis 100
mA/cm? mit dem optimalen Bereich an der unteren Grenze für karbidische Legierungen und Die
an der oberen Grenze für graphitische und graphitfreie ferritisch-perlitische und Vergütungs- for
gefüge. Au
Fig. 1 zeigt das Netzgerät*, das über einen Fußschalter betätigt wird und ein Zeitrelais mit der
akustischer Ausschaltanzeige besitzt. Die beiden Meßgeräte zeigen die vorgewählte Strom- Dal
stärke und die sich ergebende Spannung an. Aus der idealisierten Stromdichte-Spannungs- -
Kurve (Fig. 2), deren Charakteristik grundsätzlich auch beim Schleifen gültig ist, ist zu mit
ersehen, daß der optimale Abtragungsbereich zwischen den Punkten C und D der Kurve liegt. nr
In diesem Bereich kann die Spannung in verhältnismäßig weiten Grenzen schwanken, die dan
Stromdichte aber nicht. Die Stromdichte ist weitgehend abhängig vom Übergangswiderstand coll
des Systems (Schliff-, Elektrolyt-, Schleif- bzw. Poliermedium-Maschine). Während beim gen
Wischpolieren der Übergangswiderstand verhältnismäßig konstant ist, kann er sich beim
elektrolytischen Schleifen in weiten Grenzen, je nach dem Abtragungszustand und dem 5.7
Durchfeuchtungsgrad des Schleifpapiers, verändern. Um Ätzangriff und selektive Abtragung
zu vermeiden, hat sich die Konstantstromvorgabe sehr bewährt. Die Schleifergebnisse sind Weı
teilweise so gut, daß für einfache Auswertungen auf nachfolgendes Polieren ganz verzichtet Fer
werden kann. In jedem Fall verkürzt sich durch Abbau der Verformungsschicht die nach- nig)
folgende Polierzeit. Im
Fig. 3 zeigt als Anwendungsbeispiel eine elektrolytisch-mechanisch geschliffene Probe der lyti
laufenden Kugelgraphitgußeisen-Produktion. Die Oberflächenbeschaffenheit läßt bereits im Es
geschliffenen Zustand eine einwandfreie Beurteilung der Kugelgraphitausbildung zu. Nach Fra
Ätzung kann auch die Matrix bewertet werden. Anschließendes Wischpolieren ergibt ledig- hoc
lich ein optisch schöneres Bild ohne zusätzlichen Informationswert. Me
ga
3. Wischpolieren
Das von Reinacher? entwickelte Verfahren wurde von uns vor rund 10 Jahren übernommen“
und wird seitdem nahezu ausschließlich angewendet. Als Elektrolyt wird einheitlich 4%ige Hig
wäßrige Ammoniumpersulfatlösung mit Tonerdezusatz für alle Fe-C-Legierungen (ein- Ele
schließlich Austenite) verwendet. Mit einem Liter Elektrolyt werden rund 100 Schliffe
wischpoliert; die Materialkosten sind also minimal. Es hat sich gezeigt, daß auch schwierig zu Spe
präparierende Fe-C-Legierungen mit dem einfachen Ammoniumpersulfatelektrolyten vorteil- inve
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