Bei Schliffflächen von einem Quadratmeter oder mehr kann die relative Ebenheit bis zu 13
1 mm Unterschied pro Meter betragen. Diese Oberflächenwelligkeit kann durch kreuzweises 11
Schleifen mit demselben Schleifmittel unterdrückt werden. )
Zur Vermeidung von Kantenabrundungen umgibt man das Probenstück mit Formstahl und Das
Blechen einer mittleren Justierung von etwa 2 mm in Schnittebene. weı
wäl
N des
3. Makroätzungen LT
Das Primärgefüge der Stähle kann entweder durch die nicht gelösten Elemente wie z. B. Daı
Schwefel (Sulfideinschlüsse) oder durch gelöste Elemente, die während der Erstarrung Nac
geseigert sind (z. B. P, Mn, Cr., Mo ...), sichtbar gemacht werden. Ört|
Die Untersuchung der Verteilung der Sulfideinschlüsse (hauptsächlich MnS) mit Hilfe des pro
Baumannabdrucks sowie die Untersuchung der in Lösung befindlichen Elemente wurde Sch
systematisch bei allen Oberflächen durchgeführt. Wir benutzten die gewöhnliche Arbeits- (ges
methode ohne große Veränderungen. Nach einer Schnellreinigung der Oberfläche mit einem blei
Lösungsmittel wird ein Bogen Photopapier (Breite 1,05 m, Länge 2 bis 3 m), welches mehr-
mals unter einer im Bad schwimmenden Rolle hin und hergeschoben wird, 3 min in der 4. F
schwefligen Lösung eingeweicht. Man läßt das ständig gespannte Papier 2 min lang ab- Die
tropfen, entweder dadurch, daß seine Schichtseite auf einem Abstreifer gleitet oder dadurch, Die
daß man auf einer großen Glasplatte eine 300 mm breite Gummirolle über das Papier führt. tel
Das feuchte Papier wird beginnend an einem Ende der Probe aufgelegt. Gleichzeitig wird mit ÖL.
einer Rolle aus Gummi oder synthetischem Filz über das Papier gefahren, damit sich keine are
Falten oder Luftblasen bilden. Die Dauer der Auflage beträgt etwa 5 bis 15 min. Das Pol
Abheben des Papiers ist schwierig, weil bei diesem Vorgang durch Zerfließen Flecken oder Die
wolkige Felder auf dem Abdruck entstehen. Fixierung, Wässern und Trocknen kann wie Tas
gewohnt vorgenommen werden. ein
Nach dem ersten Baumannabdruck werden die einfach mit Wasser abgewaschenen Flächen Sin
ungefähr 10 min lang mit 10%iger wäßriger Salpetersäurelösung geätzt. Nach dieser Vor- PT
ätzung erhält man gewöhnlich einen weniger intensiven Baumannabdruck, der jedoch sehr Hel
viel feinere Details wiedergibt als der erste. Die Qualität einiger unserer Baumannabdrücke 10
erlaubte quantitative Auswertungen im makroskopischen Bereich. geri
Einmal wurden photometrische Auswertungen der Baumannabdrücke mit einer Geschwindig- Qu:
keit von 3 m/min gemacht (erfaßte Fläche 5 cm?). Nach vorheriger Eichung erhielt man gra]
durch sie das kontinuierliche Profil des Schwefelgehalts des Stahls. Zum anderen gestattete mul
die gute Qualität mancher Baumannabdrücke, den Einschlußgehalt verschiedener Metall- Wir
bereiche quantitativ zu vergleichen (benutzte Vergrößerung 10:1, Vergleichstafel in Anleh- CT
nung an die Einschlußrichtreihe nach J ernkontoret). Rol
Für die industrielle Kontrolle der legierten oder unlegierten Stähle benutzt man zwei Arten Bey
von Makroätzungen: Die stark angreifenden Ätzungen mit Säuren, für die eine oft roh zu.
bearbeitete Oberfläche nach dem Sägen genügt und die sehr wenig angreifenden Kupfer- Der
ätzungen, die eine spiegelglatte Oberfläche erfordern (z. B. Oberhoffer, Stead usw.), dafür Obe
aber Bilder von größter Deutlichkeit ergeben. Für unser Problem eignet sich das Fry’sche in «
Kupferätzmittel Nr. 4: 1 kg Kupferchlorid in Brü
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