Full text: Fortschritte in der Metallographie

anodisch dauernd undefiniert ändert, hat C. Edeleanu 1956 als erster einen Potentiostaten zum 
aus Fig. I elektrolytischen Ätzen eingesetzt‘. Mit diesem kompliziert aufgebauten elektronischen 
n elektro- Regelgerät gelingt es, der Probe ein zeitlich konstantes Potential aufzuprägen. Der Elektro- 
En lysestrom wird so gesteuert, daß die Differenz zwischen vorgegebener Sollspannung im Gerät 
llionen in und Istspannung der zu ätzenden Probe stets verschwindet. 
im Metall Eine galvanostatische Schaltung, bei der man den Zellenstrom konstant hält und das Proben- 
ng, deren potential mißt, eignet sich dagegen nicht so gut für die Untersuchung von Ätzvorgängen. 
leichzeitig Einmal können mit der galvanostatischen Meßanordnung wegen des Auftretens von Instabili- 
ch auf der täten die Stromdichte-Potentialkurven passivierbarer Metalle nicht vollständig gemessen 
mme aller werden, und zum anderen entspricht für sehr genaue Messungen der durch die Zelle fließende 
leich dem Außenstrom ig nicht dem anodischen Teilstrom der Metallauflösung ia, So daß in jedem 
uißt daher Falle — unabhängig davon, welche Methode angewandt wird — eine quantitative Ermittlung 
menstrom des Metallabtrages erfolgen muß. Bei geeigneter Wahl des Elektrolyten kann es aber 
ıelektrode näherungsweise gelingen, die anodische Auflösungsstromdichte i A» Sprich Ätzgeschwindig-' 
eaktionen keit, direkt als Außen- bzw. Summenstrom i, zu messen, ohne eine sehr tımständliche 
e dar, um chemische Analyse der Korrosionsprodukte vorzunehmen. 
chung des H. Lüdering* hat als erster in diesem Zusammenhang möglichst gut entlüftete Säuren oder 
lösung ist Laugen zum potentiostatischen Ätzen in Potentialbereichen, in denen keine H,- bzw. 
:, d. h. aus O;-Entwicklung erfolgt, vorgeschlagen und eingesetzt, da dann die Summe der Teilströme 
rter Ob er aller anderen auf dem Schliff ablaufenden Redoxprozesse klein gegen den Stromanteil bleibt, 
im Atzen der sich auf die anodische Auflösung von Metall bezieht. Entsprechend der Elektroneutrali- 
adayschen tätsbedingung ist dann der leicht zu messende Zellstrom ig proportional zur mittleren 
‘ie Angabe Ätzgeschwindigkeit. Die allein der Messung zugängliche Gesamtstrom-Spannungskurve fällt 
der einer dann praktisch mit der Strom-Spannungskurve für die Metallauflösung zusammen. 
H. Lüdering* benutzte diese potentiostatische Meßmethode, um direkt über ein Coulometer, 
eigung des das den durch die Zelle geflossenen Strom über die Zeit integriert, die mittlere Ätztiefe des 
hen Metall Werkstoffes anzugeben. Dieses sogenannte „Ätzen nach Maß‘‘, bei dem nur noch die Zeit 
gegen die anzugeben ist, bis eine ganz bestimmte, immer wieder exakt reproduzierbare Ätztiefe oder 
der anodi- Interferenzfärbung von Deckschichten bei technischen Legierungen zu erhalten wäre, ist aber 
-Potential- leider eine theoretische Fiktion geblieben. Stromdichte-Potentialkurven sind selbst bei 
tential der sorgfältiger Wahl der Ätzlösung kein Mittel zur exakt quantitativen Beschreibung des 
abgegriffen Ätzvorganges. Ihre Aufstellung ist aber eine nützliche qualitative Methode, sich zwar 
ential €, empirisch aber doch gezielt und nicht wie bisher zufällig bei der Aufklärung der Ätzvorgänge 
bfällen im vorzutasten. 
;-Potential- Der Grund für diese Einschätzung des potentiostatischen Ätzens liegt darin, daß praktisch 
ktrodenan- bei genügend großer Leitfähigkeit des Ätzmittels tatsächlich nur das Potential der Probe über 
wird eine seine gesamte Oberfläche konstant gehalten werden kann. Demgegenüber ändert sich die 
‚ungsquelle Zusammensetzung des Elektrolyten laufend durch Korrosions- und andere Reaktions- 
as Proben- produkte bei der Elektrolyse. Ferner besteht ein technischer Werkstoff aus einer großen 
alomelelek- Anzahl von Phasen unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung, die dazu untereinander 
pillare, der noch verschieden orientiert sind, so daß eigentlich jedem Korn eine eigene Stromdichte- 
Da sich das Potentialkurve der Metallauflösung zugeordnet werden müßte. Es ist aber bestenfalls nur 
des Ätzens möglich, alle anderen Redoxvorgänge, die auf der Probe ablaufen könnten und nicht einer 
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