Full text: Fortschritte in der Metallographie

Bild 8b ist eine Gleichfeldaufnahme zu Bild 8a und zeigt das Gefüge 
nach 3sec Atzung mit 1%-iger FluBsdure. Die T-Teilchen werden von der 
Flußsäure vorerst zart, dann immer stärker dunkel umrandet. Mit zu- 
nehmender Ätzzeit wächst, beginnend vom Rand, eine schwarze Deck- 
schicht über die Teilchenoberfläche. An den einzelnen T-Teilchen in 
Bild 8b ist der Ätzvorgang unterschiedlich weit fortgeschritten, nach 
längerer Ätzdauer werden jedoch alle T-Teilchen schwarz. Die M-Phase 
wird durch die HF-Ätzung geringfügig dunkler als ungeätzt und fall- 
weise schwach umrandet, jedoch bildet sich auf M auch nach längerer 
Ätzung keine schwarze Deckschicht. 
Ta 
= Die HF-Atzung wurde hier nicht weitergeführt, bis alle T-Teilchen 
schwarz sind, sondern nach 3sec unterbrochen, um auch die Wirkung 
des nächsten Ätzmittels auf die T-Phase zeigen zu können. Das nächste 
anzuwendende Ätzmittel ist die y-Molybdat Lösung, im Verhältnis 1:1 
mit Wasser verdünnt, zur Identifizierung von S. Die Gleichfeldauf- 
nahme Bild 8c zeigt die Atzung des Gefliges von Bild 8b mit y-Molybdat 
(1:1), 2sec. T und M werden binnen kürzester Zeit dunkel gefärbt, 
während S noch völlig unangeoriffen erscheint. Die Deckschicht auf 
der Phase S bildet sich wesentlich langsamer aus, nach weiteren ca. 
10sec hat sich S dunkel gefärbt, Bild 8d. 
Die Phasen 6, N und Al;Fe werden vom verdiinnten y-Molybdat auch nach 
fois: 3 ldngerer Atzzeit nicht angedtzt. Es gelinct jedoch, mit konzentierter 
p-Molybdat L&sung, 6, N und Al,Fe zu unterscheiden. Dazu muß die 
Probe vor dem nächsten Schritt.leicht abpoliert werden, da sonst 
kein Angriff erfolgt. Vermutlich hat sich auf 9, N und Al„,Fe bei der 
vorangegangenen Ätzung eine Schutzschicht gebildet, was auch durch 
die trübe Färbung der Teilchen gestützt wird. Im nächsten Ätzschritt, 
der Atzung mit konzentriertem y-Molybdat erfolgt zundchst keine Ver- 
dnderung, erst nach ca. 30sec wird Al,Cu (6) während eines relativ 
kurzen Zeitintervalls "sprunghaft" dunkel gefdrbt, Bild 8e. Setzt man 
die Atzung mit konzentriertem y-Molybdat fort, so wird nach weiteren 
ca. 30sec die Phase N "sprunghaft" dunkel gefdrbt, Bild 8f. Al,Fe 
wird dabei und auch nach noch ldngerer Atzung nicht angegriffen. 
ay 
Mit der Kenntnis des Atzverhaltens der Phasen T und M kann nun unter- 
sucht werden, welche Phase im Eutektikum der GuBproben vorliegt. 
Bild 9a zeigt ein ungedtztes Geflige mit dem quasibindren Eutektikum 
Al > AlZnMgCu. In Bild 9b kann nach 3sec HF-Atzung deutlich zwischen 
T und M unterschieden werden. Die Restschmelze ist also parallel in 
127
	        
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