Full text: Fortschritte in der Metallographie

Arbeit über den Aussagewert der Korngrosse über den Homogenitats- 
grad des Gefliges und des Umwandlungsverhaltens von Stählen ein Weg 
Beispiel angeführt, wieweit die Ergebnisse einer Korngrössenbe- 0x1 
stimmung nach Mc Quaid-Ehn von jener der Abschreckkorngrdsse und hön 
der Direktbeobachtung abweichen können. Wie Bild 2 zeigt, ist beim wis 
Grobkornstahl selbst bei der für das Mc Quaid-Ehn-Verfahren vorge- dur 
schriebenen Temperatur keine Übereinstimmung mit der Abschreck- wäh 
korngrösse gegeben. ren 
NOR 
Abgesehen von diesen sachlichen Griinden ist noch festzuhalten, dass Bei 
das Aufkohlungsverfahren auch langwierig und relativ teuer ist. Wir Sch 
glauben daher, dass seine Anwendung ausschliesslich auf Sonderfälle 5 
beschränkt bleiben soll. Dies sollte auch in den einschlägigen met 
Normen zum Ausdruck kommen. fre 
Nac 
Für die laufende betriebliche Prüfung kommen daher in erster Linie 1an 
Oxidationsverfahren und Verfahren in Betracht bei denen die Ab- Sch 
schreckkorngrösse nach entsprechender Ätzung bestimmt wird. En 
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Die Oxidationsverfahren zählen zu den Diffusionsverfahren, bei und 
denen die grössere Aktivität der Austenitkorngrenzen ausgenutzt | 
wird. Dazu wird die Probenfläche mit einem Medium, das Atome eines Pre 
für die Diffusion geeigneten Stoffes enthält, zusammengebracht. Bei hay 
der selektiven Diffusion dieser Atome in die Austenitkorngrenzen- Die 
gebiete entsteht eine neue Phase, die auch nach der Austenitumwand- Seh 
lung bestehen bleibt und die ursprünglichen Austenitkörner sichtbar Ein 
macht. Atz 
Beim klassischen Oxidationsverfahren nach Herasymenko( 29) wird eine Die 
vorgeschliffene Probe in sauerstoffhaltiger Atmosphäre austeniti- ste 
siert. Dabei entsteht auf der Schliffoberfläche eine Oxidschicht, Der 
die an den Austenitkorngrenzen tiefer in das Probeninnere ein- ber 
dringt. Da die Tiefe selbst an einem Korn unterschiedlich sein Sue 
kann, ist das sichtbare Oxidnetzwerk nicht zusammenhidngend, sondern Bei 
unterbrochen. gry 
Nach der Austenitisierung wird die Probe in Wasser abgeschreckt und änd 
die vorbereitete Schlifffläche leicht nachgeschliffen und poliert. Sch 
Die Austenitkorngrenzen sind dann schon ohne Ätzen sichtbar. Die Wie 
Deutlichkeit kann durch eine Atzung mit einer 4 %-igen alkoholi- SOW 
schen Pikrinsäurelösung erhöht werden. AM 
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