Full text: Fortschritte in der Metallographie

Wegen seiner einfachen Durchfiihrbarkeit ist daher dieses klassische 
Abe- Oxidationsverfahren an sich sehr vorteilhaft. Allerdings tritt bei 
höheren Temperaturen eine starke Entkohlung ein, wodurch eine ge- 
und : : . (17) 
on wisse Begrenzung gegeben ist. Ausserdem nimmt Kohn an, dass 
Fae durch die Oxide an den J’ -Korngrenzen das natürliche Kornwachstum 
ack- während des Erhitzens verhindert wird, Deshalb schlug er ein Verfah- 
ren der gelenkten Oxidation vor, das beispielsweise auch in EURO- 
NORM 103-71 angefihrt ist. 
dass Bei diesem Oxidationsverfahren nach Kohn wird ebenfalls eine 
Wir Schnittfläche einer Probe poliert. Die Probe wird dann zum Austeni- 
Alle tisieren in einen Röhrenofen gebracht, der mit einem inerten Gas, 
igen meist Argon, durchspiilt wird. Die Austenitisierungsbedingungen sind 
frei wählbar. 
Nach Ablauf der vorgeschriebenen Haltezeit wird mindestens 30 sec 
inte lang Luft in das Rohr eingelassen, wodurch eine Oxidation der 
Ab- Schliffoberfläche erfolgt. 
Anschliessend wird die Probe in Wasser abgeschreckt und die Schliff- 
fläche wie beim klassischen Verfahren nach Herasymenko (20) poliert 
bei und mit einem Ätzmittel nach vilen1a(21) geätzt. 
utzt 
3 Dieses Atzmittel wird in gleicher Weise bei der ebenfalls sehr 
ee häufig angewandten Bestimmung der Abschreckkorngrosse verwendet. 
Die Deutlichkeit des hierbei entwickelten Kornes ist aber vielfach 
ann sehr gering. Es zeigt sich dabei erwartungsgemäss ein deutlicher 
‚tbar Einfluss der eee, Im Prinzip trifft dies auf eine 
Atzung nach Bechet-Beaujard in ähnlicher Weise zu. 
. Diesen Nachteilen gegenüber dem Oxidationsverfahren nach Kohn 
a stehen allerdings auch Vorteile gegenüber. 
‚echt, Der wesentlichste Vorteil ist dabei, dass damit auch Proben aus 
. bereits fertig widrmebehandelten Teilen auf ihre bei der Austeniti- 
EE sierung vorgelegenen Austenitkorngrosse untersucht werden können. 
co Bei allen anderen Verfahren ist eine neuerliche Austenitisierung 
erforderlich, wodurch das Ausgangsgeflige unwiederbringlich ver- 
€ und ändert wird. Daher kommt bei einer Schadensfalluntersuchung aus- 
tert. schliesslich eine Atzmethode bei Raumtemperatur in Betracht. 
Die Wie bereits erwähnt, ist aber bei einer Atzung mit einem Atzmittel 
aoli- sowohl nach Vilella als auch nach Bechet-Beaujard nicht immer ein 
deutliches Korn feststellbar. Eigene Untersuchungen haben gezeigt, 
dass aber das Atzmittel auf die meisten Stähle optimal eingestellt 
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