Vorwort
Wie bisher alle Leobener Metallographietagungen iibte auch die sechste wieder eine starke Anzie-
hungskraft auf die metallographische Fachwelt aus. 430 Teilnehmer aus 15 Nationen sind ein neuer
Rekord. Alle Befürchtungen, daß sich die gedämpfte Wirtschaftslage ungünstig auf den Tagungsbe-
such auswirken könnte, erwiesen sich als unnötig. Mit einem attraktiven Vortragsprogramm und einer
umfassenden Ausstellung metallographischer Geräte hatten die Leobener Kollegen, allen voran Herr
Dipl.-Ing. Hans Gahm, wichtige Voraussetzungen für einen hochwertigen Kongreß geschaffen, für des-
sen reibungslosen Ablauf eine unauffällige, doch sehr effektive Organisation sorgte. Hinzu kam ein un-
vergeßliches Rahmenprogramm mit einer Mischung aus folkloristischen Darbietungen und herzlicher
Gastlichkeit, wie sie nur in Leoben anzutreffen ist.
Der Begründer der Tagungsfolge »Fortschritt in der Metallographie« Prof. Dr. mont. Roland Mitsche wä-
re, hätte er es noch erleben können, mehr als zufrieden gewesen. Seine Vorstellungen waren für alle,
die das Glück hatten, ihn zu kennen, immer wieder zu spüren, immer wieder wurden Mitsche-Sprüche
zitiert und Mitsche-Anekdoten erzählt. So ist es zweifellos eine ausgezeichnete Idee, diesem verdienst-
vollen Manne ein Denkmal in Form eines nach ihm benannten Preises zu setzen. Der Roland Mitsche
Gedächtnispreis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Metallographie soll, so gab Se. Magnifi-
zenz Prof. Dr. H. Holzer, Rektor der Montanuniversität, in seiner Begrüßungsansprache bekannt, im
Rhythmus von zwei Jahren verliehen werden.
Die sechste Internationale Metallographie-Tagung hat in einem 60 Vorträge umfassenden Programm
alle aktuellen Themen der Metallographie behandelt, wobei das Bemühen, Akzente für die Praxis zu
setzen, offenkundig war. Im Mittelpunkt standen metallographische Untersuchungen, mit denen die Lö-
sung metallkundlicher und werkstoffwissenschaftlicher Probleme gelang oder vorangetrieben wurde,
angefangen von der Legierungsentwicklung bis hin zur Qualitätssicherung und Schadensanalyse.
Bis zum Redaktionsschluß ist es gelungen, 52 der Vortragsmanuskripte für den Tagungsband zu be-
kommen. 8 Manuskripte konnten nicht rechtzeitig fertiggestellt werden oder sind für die Veröffentli-
chung ungeeignet. Ein Teil der noch nicht fertigen Aufsätze wird jedoch in Kürze in der PRAKTISCHEN
METALLOGRAPHIE veröffentlicht werden können, so ist es jedenfalls nach Rücksprache mit den Au-
toren vorgesehen.
Allen am Zustandekommen dieses Bandes beteiligten Kollegen sei für die rasche und sorgfältige Bear-
beitung der Texte herzlich gedankt. Sie haben damit das Wesentlichste dazu beigetragen, daß die zur
guten Tradition gewordene Dokumentation der Metallographie- Tagungen fortgesetzt wird und sie ha-
ben damit nicht nur eine Quelle für fachliche Informationen geschaffen, sondern auch eine bleibende
Erinnerung an eine intensive und harmonische Veranstaltung.
G. Petzow
Stuttgart im Januar 1983