Full text: Fortschritte in der Metallographie

Zum weiteren Vergleich ist auch die lichtmikroskopische Darstellung sche \ 
des Perlits in Abb. 11 heranzuziehen. In diesem Beispiel ist der Ein- doch 1 
fluR des Abbildungsverfahrens nicht sehr aroß, zumindest bleibt eine moglic 
gewisse Kontinuität im Bildeindruck erhalten. Wird der Vergrößerungs- folgt 
bereich weiter gespannt, etwa in der Darstellung einer Korngrenze, die dı 
(siehe auch Lit. 27), wird der Einfluß der Abbildungsverfahren deut- scher 
licher (Abb. 32 bis 34). Darste 
noch ı 
Neben dem Einfluß der Abbildunasverfahren sollten noch zwei weitere bilder 
Umstände bewußt bleiben. Im Prinzip sind bei allen Verfahren nur zwei- mit He 
dimensionale Ausschnitte eines dreidimensionalen Gefliges zu sehen. Es mehrfe 
ist nicht die Aufgabe dieses Beitrages, auf diese Frage tiefer einzu- wieder 
gehen, weder auf manche Fehlschlüsse, die in der Vergangenheit aus stimmt 
der zweidimensionalen Betrachtung eines Bildes gezogen worden sind, lung € 
noch auf alle Bemühungen, um ein dreidimensionales Bild zu erhalten, (Abb. 
wie etwa schrittweises Abpolieren und Photographieren der gleichen bildhe 
Gefiligestelle. In diesem Zusammenhang ist auch die Rdntgenstereo-Mikro- orient 
radiographie zu nennen (Abb. 35) oder die Zweifldchenanalyse im wicklu 
Lichtmikroskop (Abb. 36) oder Rasterelektronenmikroskop?®, wodurch für di 
die Schwächen der Zweidimensionalität etwas gemildert werden. Der sam ei 
zweite Umstand ist der, daß in jedem Gefügebild, gleichgültig wie die Abb. 4 
Definition gewählt wird und welcher Methode man sich bedient, immer Legier 
nur ein Teilaspekt aus der vorhandenen Gesamtinformation wiedergege- 
ben wird. Abb. 37 veranschaulicht diese Aussage. Sie zeigt eine Dop- Viele 
peldtzung auf einem Stahlguf, wobei links mittels der Oberhoffer- mittel 
Ätzung das Primärgefüge dargestellt und im rechten Bildteil durch stimmu 
eine HNC ,-Atzung das Sekundidrgefiige in Widmannst&ttenanordnung ent- ben. I 
wickelt wurde. Es stecken also gewissermaßen zwei Teilgefüge in diesem schaft 
Stück, die je nach dem verwendeten Ätzmittel (oder je nach dem ver- überge 
wendeten Verfahren) sichtbar werden. Ein weiteres Beispiel ist in ständn 
Abb. 38 festgehalten, wo es durch eine potentiostatische Ätzung ge- Die Kü 
lungen ist, in einem austenitischen Schweißgefüge Primär- und Sekun- darzus 
därgefüge gleichzeitig zu entwickeln. Im ehemaligen primären Delta- geisti 
dendrit, der sich beim Abkühlen in Austenit umgewandelt hat, ist das Kunst 
Sekundärgefüge (nicht umgewandelter Deltaferrit, weiß) zu erkennen. zutage 
(Das Originalbild ist in Farbe und zeigt die Verhältnisse noch viel dieser 
deutlicher) “9, wissen 
Synthe 
Auch wenn heute die Metallographie als ein Teilgebiet der Metallkunde bedeut 
verstanden wird, mit der Aufgabe, durch optische, auch elektronenopti- tallst 
18
	        
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