llung sche Verfahren das Gefüge der Metalle sichtbar zu machen, so liegt
ar Ein- doch im Menschen als visuelles Wesen stark der Wunsch verwurzelt,
t eine möglichst viele Informationen ins Bildhafte zu übertragen. Dies er-
erungs- folgt unentwegt auch in der Metallographie. Jede Seigerungsédtzung,
nze, die durchgefiihrt wird, ist nichts anderes, als das Umsetzen chemi-
deut- scher Inhomogenitdten, die im Metall vorliegen, in eine bildhafte
Darstellung. Mit dem Aufkommen der Mikrosonde hat sich dieser Wunsch
noch verstärkt. Wurden anfangs Elementverteilungen als Röntgenraster-
itere bilder oder in Form von Isokonzentrationsprofilen analog von Karten
ur zwei- mit Höhenschichtenlinien wiedergegeben, so findet sich heute schon
hen. Es mehrfach der Versuch, die Elementverteilungen der Mikrosonde farbig
einzu- wiederzugeben; entweder in der Form, daß den einzelnen Elementen be-
it aus stimmte Farben zugeordnet werden“! oder daß die Konzentrationsvertei-
sind, lung eines Elementes in unterschiedlichen Farben dargestellt wird
alten, (Abb. 39). Aber nicht nur chemische Inhomogenitäten wurden versucht,
chen bildhaft wiederzugeben, sondern in bescheidenen Grenzen auch Kristall-
o-Mikro- orientierungen, etwa durch Schraffuritzungen?s 44 oder durch die Ent-
im wicklung von Ätzfiguren auf einzelnen Kristallen. Das gleiche gilt
urch fiir die Darstellung von magnetischen Bereichsstrukturen, also gleich-
Der sam einem magnetischen Gefüge bei Magnetwerkstoffen?>. So zeigt
wie die Abb. 40 das sternchenfdrmige Domdnenbild in einem Korn einer SmCog-
immer Legierung.
raege-
ie Dop- Viele Gefligedarstellungen, vor allem bei h&heren Vergr&Berungen ver-
‘or — mitteln oft abstrakte Eindrücke, sodaß sich vielfach formale Überein-
ırch stimmungen mit den Ausdrucksformen der ungegenständlichen Kunst erge-
j ent~- ben. In den Abb. 41 bis 46 wurden 3 Darstellungen der naturwissen-
n diesem schaftlichen Mikrophotographie ungegenstdndlichen Kunstwerken gegen-—
1 ver- übergestellt. Die Parallelen sind erstaunlich. Es wäre ein MiBver-
in ständnis, wollte man glauben, es gäbe eine gegenseitige Beeinflussung.
ıg ge- Die Künstler haben sicher nie die Absicht gehabt, Kristallstrukturen
Sekun- darzustellen?i®. Die wahrscheinliche Ursache scheint vielmehr in einer
Yelta- geistigen Grundhaltung zu liegen, die in der Wissenschaft und in der
ist das Kunst unserer Zeit zum Ausdruck kommt, nämlich in einem immer stärker
annen. zutage tretenden Drang zum analytischen, sezierenden Denken. Trotz
ı viel dieser Notwendigkeit, um zu weiteren Detailerkenntnissen in der Natur-
wissenschaft zu kommen, besteht die Aufgabe, die Zusammenschau, die
Synthese nicht zu verlieren. Auf das Gefüge der Metalle übertragen
allkunde bedeutet dies, daß bei noch so subtilen Gefügedetails das reale Me-
1enopti- tallstück nicht übersehen oder vergessen werden darf.
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