Badtemperatur wurde vor Beginn der Umwandlung erreicht) in der
Bainitstufe erfolgt. Die Probe mit dem Durchmesser 40 mm ist im
Kern bei der Abkiihlung in das Ferritgebiet - und zwar in das Ausbil-
dungsgebiet des acicularen Ferrits 2 - eingelaufen und hat erst
nach Unterschreiten der Trennungstemperatur das Bainitgebiet er-
reicht und dort fertig umgewandelt.
Man kann mit Sicherheit vorhersagen, und wir haben dies durch /
Versuche bestätigt, dass eine Probe mit einem homogenen bainiti-
schen Gefüge günstigere mechanische Eigenschaften (höhere Zähigkeit
bei vergleichbarer Festigkeit) aufweist als eine Probe die aufgrund
einer Umwandlung sowohl oberhalb als auch unterhalb der Trennungs-
temperatur ein Mischgefüge aufweist.
Mit der Erkenntnis, dass in dem bisher als Bainitstufe bezeichneten
Umwandlungsbereich eine Trennungstemperatur vorliegt, die ein Ge-
biet mit einem zweistufigen Reaktionsablauf von einem Gebiet mit
einem einstufigen trennt, ergibt sich u. E. eine eindeutige Defini-
tion des Begriffes "Bainit".
Gegenüber der bisher eher grosszügigen Auslegung bei der Beschrei- :
bung eines bainitischen Gefliges soll dabei eine Einschränkung in
der Weise vorgenommen werden, dass Gefligekombinationen mit den
dafür an sich bereits kennzeichnenden Namen bezeichnet werden. Dies
gilt beispielsweise für das bisher als karbidfreier Bainit bezeich-
nete Gefüge, das aus Ferrit und Martensit besteht. Als Bainit soll
daher nur ein kristallografisch orientiertes Ferrit-Karbid-Gefüge
bezeichnet werden, das bei der Umwandlung unter der Trennungstempe-
ratur gebildet wird. Von diesem Gefüge sind auch wesentlich andere
mechanische Eigenschaften zu erwarten als von jenen, die oberhalb
der Trennungstemperatur gebildet werden und bisher ebenfalls als
Bainit bezeichnet wurden.
LITERATUR
(1) Habraken, L., Y.L. De Brouwer:
"De Ferri metallographia"
Bd. 1 und 2, Verlag Stahleisen Düsseldorf (1968).
(2) Ko, T., S.A. Cotrell:
J. ISI (1952), S. 307 ff
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