Nach Ausbau aller Proben wurden die Proben längs getrennt und Bereiche der Messlange
(Schaft) und des Gewindes (Kopf der Probe) in Kunststoff eingebettet. Anschliessend
wurde auf Siliziumcarbidpapier bis zur Kdrnung 1200 geschliffen und danach mit
Diamantpaste poliert. Die so prédparierten Proben wurden dann in 10 %iger wassriger
Oxalsidureldsung elektrolytisch mit 3 Volt gedtzt und unter einem Metallmikroskop
bei einer 100- und 500-fachen Vergrdsserung untersucht.
Nach den metallographischen Untersuchungen wurde ein Teil der Proben potentiosta-
tisch in 20 % HCl / Aethylenglykol bei 50°C gelöst. Die Stromdichte betrug ca.
10 mA/cm”, Die Rückstände wurden herausgefiltert und getrocknet. Anschliessend wur-
de das Pulver auf einen Objektträger in Silikonfett aufgetragen und in einem Dif-
fraktometer, Typ Siemens D 500, mit Cu Ka-Strahlung unter Verwendung eines Graphit-
sekundirmonochromators gerdntgt. Es wurden mit dieser Anordnung 24-wWerte zwischen
20° und 80° gefunden.
4. EXPERIMENTELLE ERGEBNISSE
Abbildung 2 zeigt die aus den Versuchen ermittelte Dehnung als Funktion der Stand-
zeit. Abbildung 3 zeigt ausgebaute Proben mit den dazugehörenden Standzeiten, Be-
lastungen und Dehnungen. Abbildung 4 zeigt für den Anlieferungszustand das Gefüge
der Probe, die mit 0 =120 MPa einem Kriechversuch ausgesetzt war, die Standzeit
betrug 1,309 Ms (363,61 h). Dabei ist der Gewindeteil als Kopf der Probe und der
Bereich der Messlänge als Schaft der Probe bezeichnet. Parallel dazu wurde eine bei
550°C über 257,2 Stunden vorausgelagerte und anschliessend dem Kriechversuch ausge-
setzte Probe nachuntersucht, siehe Abbildung 5. Die Standzeit betrug hier 713,3
Stunden (2,568 Ms). In Abbildung 6 sind die Nachuntersuchungen für die Spannung
40 MPa mit 44'481,7 h Standzeit wiedergegeben. In Abbildung 7 wird das Gefüge des
Ausgangsmaterials mit dem Gefüge einer Probe, die mit 75 MPa belastet wurde, mit-
einander verglichen. In Abbildung 8 ist ein mit dem Röntgendiffraktometer ermittel-
tes Spektrum wiedergegeben. In der Tabelle 1 ist die chemische Zusammensetzung des
Versuchsmaterials wiedergegeben. Bei dem Material handelt es sich um Blech der
Dicke von 20 mm. Die Proben wurden so herausgearbeitet, dass die Achsenrichtung mit
der Walzrichtung des Bleches identisch ist.
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