Spannung von 120 MPa belastet. Die Standzeit der ausgelagerten Probe erhöhte sich
um den Faktor 2, die Bruchdehnung nahm geringfügig ab (etwa 112,7 %), die Kriech-
kurve is ebenfalls in Abbildung 2 eingezeichnet. Wesentlich ist, dass bei der Nach-
untersuchung des Gefüges kein signifikanter Unterschied zur nicht vorausgelagerten
Probe im Bereich der Messlänge gefunden wurde, obwohl sich die Standzeit deutlich
erhöhte. Im Gewindeteil verbreiten sich Zeilen, auch hier gehen die Ausscheidungen
sowohl über die Korngrenzen als auch durch das Korninnere, siehe Abbildung 5.
ausgelagert bei 823 K / 0,936 Ms / Luftabkühlung
Prüftemperatur 1023 K
Belastung 120 MPa
20 um 20 um
Fmt Pmt
Kopf der Probe Schaft der Probe
Abbildung 5: Gefüge der Zeitstandprobe Nimonic 86, Messlänge (Schaft) und Ge-
windeteil (Kopf) sind gekennzeichnet.
Nur für die hohe Spannung 0 = 120 MPa wurde ein deutlicher Unterschied in den Proben-
bereichen Messlänge und Gewinde gefunden. In Abbildung 6 werden für die Spannung
0 = 40 MPa die Probenbereiche miteinander verglichen. Es ist augenfällig, dass in
diesen Bereichen sowohl im Gewindeteil als auch im Messlängenbereich der Probe brei-
te Säume von Ausscheidungen gefunden werden. Diese Säume liegen in allen Fällen pa-
rallel zur Belastungsrichtung, d.h. parallel zur Probenachse.
In Abbildung 7 wird das Gefüge des Ausgangsmaterials dem Gefüge im Kopf einer Zeit-
standprobe, die einer Belastung von 75 MPa ausgesetzt war, gegeniibergestellt. Geätzt
wurde hier mit verdünnter Salzsäure unter Zusatz von Kaliumdisulfit. Man erkennt
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