Nach 30 bis 60 min isothermen Sinterns bei 1130°C ist die Gleichge-
wichtskonzentration des Ni im Mo (Ni)Mk erreicht und die Schrumpfung
nihert sich einem Endwert. Das Kornwachstum ist wdhrend der isother-
men Wärmebehandlung deutlich sichtbar (siehe auch Bild 9 und 10). Das
Korn ist nach 2 h Glühung versetzungsfrei.
Zur elektronenmikroskopischen Untersuchung wurden die Sinterproben
nach dem Aufheizen abgeschreckt und in dünne Plättchen geschnitten.
Diese wurden bis 200 um vorsichtig geschliffen und dann elektroly-
tisch gedünnt. Der Elektrolyt bestand aus 875 ml Methanol (95%ig)
und 125 ml H,S0, (1,84). Er wurde auf -40°C heruntergekiihlt und die
Politur bei 30 V durchgeführt.
FLÜSSIGPHASENSINTERN
Die beim Flüssigphasensintern auftretenden Vorgänge sind in Tabelle 3
zusammengefaßt. Die Anwesenheit der Schmelzphase in Zwei- oder Mehr-
Bi
komponentensystemen erleichtert die Umordnung der höherschmelzenden Bild 158
Teilchen sehr; die Bildung von Schmelzbrücken führt zu einer Ver-
dichtung /18/.
Porosität
= 50% Umordnung der Teilchen (I. Umordnung)
Teilchenzerlegung
Umordnung der Korner (IT. Umordnung)
Kornwachstum durch:
Ostwaldreifung
i Ostwaldreifung mit Formangleichung
i Gerichtetes Kornwachstum
0% Koaleszenz
Mischkristallbildung, Verbindungsbildung
Tabelle 3 Vorgänge beim Flüssigphasensintern
Bei kaltverformten Preßkörpern, deren Teilchen Korngrenzen aufweisen,
dringt die Schmelze nicht nur zwischen die Teilchen, sondern auch in
die Korngrenzen, wie es das Beispiel Fe-Cu zeigt /9/. Bild 15a zeigt
das Gefüge einer Fe-10 Masse-% Cu-Legierung, die mit 786 MPa verpreßt
wurde. Die Ausgangspulverteilchen waren sphärisch und wurden durch Bild 15b
den Preßvorgang so verformt, daß ebene Kontaktflächen entstanden. Die
. : , , Bild 15
Cu-Teilchen sind ohne innere Korngrenzen. Nach dem Sintervorgang 7
(8 min) bei 1165°C hat eine Schmelzumverteilung in die Teilchenkontakte
Lup